matrix - computer & neue medien
1. Nicht Glotze, sondern Stream. TV der Zukunft (I)
Gestaltung: Julia Gindl
2. Ein Kanal für jede Nische. TV der Zukunft (II)
Gestaltung: Franz Zeller
Zum Schwerpunkt "60 Jahre ORF-Fernsehen"
3. Wenn Computer verstehen lernen. Die Semantics 2015.
Gestaltung: Lukas Plank
4. Oktober 2015, 22:30
1. Während viele düstere Prophezeiungen ein Ende der traditionellen Medien vorhersagen, sprechen andere von einer TV-Revolution, die gerade stattfindet. Vielleicht trifft es hier der Mittelweg am besten: Das Fernsehen befindet sich in einer Phase des Umbruchs. Streaming-Plattformen im Internet, wie Flimmit oder das noch viel größere Netflix, beleben den klassischen Fernsehmarkt und zeigen, dass Zuschauer/innen immer noch an spannenden Filmen und gut gemachten Serien interessiert sind - vielleicht nur nicht immer genau um 20.15 Uhr. Denn auf Streaming-Portalen können Nutzer/innen gegen eine monatliche Abo-Gebühr Filme und Serien jederzeit sehen, bei Serien auch die ganze Staffel und in Originalsprache. Wie neue Fernsehgewohnheiten auch neue Formen der Dramaturgie erlauben und warum klassische Fernsehsender mehr in Eigenproduktionen investieren sollten, berichtet Julia Gindl.
2. Millenials, Menschen um die 30, konsumieren Bewegtbild meist via YouTube. Aber YouTube-Fernsehen ist anders: Die neuen Sender sammeln Inhalte, oft von Usern, und bieten sie in Spartenkanälen an. Einer der erfolgreichsten neuen YouTube-Sender ist BroadbandTV mit 5,4 Milliarden Abrufen pro Monat. Die Erfinderin und gleichzeitig CEO von Broadband, Shahrzad Rafati, hat letzte Woche bei den Medientagen in Wien eines der Hauptreferate gehalten. Wie gut das Nischenprogramm funktioniert, zeigt sich auch daran, dass in den Vereinigten Staaten 9 der 12 größten Berühmtheiten YouTube-Stars sind, wie Shahrzad Rafati im Interview mit Franz Zeller sagt.
3. Zahlen aus Datenbanken zu lesen und für Rechnungen zu verwenden, ist in der Informatik längst keine Herausforderung mehr. Schwieriger wird es, wenn IT-Systeme automatisch Zusammenhänge begreifen - also Sprache verstehen - müssen. Semantische Technologien versuchen den Computern Weltwissen beizubringen, um die ständig anwachsende Datenfülle zu bewältigen. Wie weit dieses Projekt gediehen ist, dokumentiert die 11. SEMANTiCS Konferenz vom 15. bis 18. September in Wien. U. a. stellen Yahoo und NASA konkrete Anwendungsfälle von semantischen Systemen vor. Für Matrix berichtet Lukas Plank.