Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Gemeinsam auf Holzwegen
Martin Heideggers Spuren in der zeitgenössischen Philosophie
Gestaltung: Lukas Wieselberg

Der deutsche Philosoph Martin Heidegger (1889-1976) ist bis heute einer der einflussreichsten Vertreter seiner Zunft. Er hat viele Richtungen der Philosophie inspiriert, etwa Poststrukturalismus, Dekonstruktion und Existenzialismus. Seine seit Langem bekannte Verbundenheit mit dem Nationalsozialismus hat dem nicht geschadet. Pikanterweise waren es oft linke Philosophen und Philosophinnen, die Heideggers Kritik an Technik und Moderne anziehend fanden und finden. Seine NSDAP-Mitgliedschaft wurde als "Charakterschwäche" ausgelegt oder als "Zeitgeist-Phänomen" bagatellisiert. Spätestens seit der Veröffentlichung der "Schwarzen Hefte" - Notizen von Gedanken, die sich Heidegger in den 1930er und 40er Jahren gemacht hat - geht das nicht mehr. Darin enthalten ist ein Antisemitismus, der kaum raffinierter ist als die berüchtigten "Protokolle der Weisen von Zion". Ist vielleicht doch sein Denken "bis in ihre innersten Zellen faschistisch", wie es Adorno in den 1960er Jahren bezeichnete? Und was bedeutet das für die Philosophie der Gegenwart?

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