Nachtquartier

28. Oktober 2015, 00:08

Helmuth Schönauer betreut seit einigen Jahrzehnten die Büchereien Tirols. Ursprünglich als Wanderbibliothekar mit haptischen Büchern unterwegs, geht es ihm heute darum, dass Geschichten und Informationen rechtzeitig zu den Benützern in die Ortschaften gelangen. Die öffentlichen Büchereien sind bis in die kleinste Ortschaft hinein vertreten, kennen keine Schließtage und versorgen jede und jeden mit Literatur, Neuigkeiten und Fiktion. Längst gilt nicht mehr die Ansammlung von Bücherregalen als Definition für eine Bücherei, vielmehr sieht sie sich lieber als "Community von freiwillig Lesenden".
Für Leser schreibt Helmuth Schönauer seit gut 35 Jahren Rezensionen, die nicht abfertigen, sondern immer als Beginn eines Gespräch gedacht sind. In seinem "Tagebuch eines Bibliothekars" sind 5000 Bücher die Begleitmusik für eine Literaturgeschichte der Seitenäste und Nebenstränge. In einem großen Fließtext, unterteilt in Buch-Portionen, entsteht ein eigensinniger Eindruck vom Klang der Zeit, wie er sich jenen bietet, die regelmäßig lesen und dadurch den Lauf der Welt beobachten. Weil Helmuth Schönauer persönliche Befindlichkeiten ausblendet, kann in diesem "Tagebuch eines Bibliothekars" jeder seinen persönlichen Zugang finden, sich selbst an die verflossene Lesezeit herantasten. So kommen Erzählungen zum Vorschein, die aus dem Kanon der Literaturgeschichte längst schon verschwunden sind.
Das "Tagebuch eines Bibliothekars" erscheint soeben in fünf Bänden im Sisyphus Verlag.

Rufen Sie an, reden Sie mit unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie uns per Mail an nachtquartier@orf.at.

Service

Tagebuch eines Bibliothekars im Sisyphus Verlag

Sendereihe

• Nachtquartier

Gestaltung

• Helmut Jasbar