Leporello

Anblicke und Einsichten: Autor Wolfgang Pollanz über "Das letzte Lied"

"Mich hat eigentlich schon immer interessiert, wie eventuell mein Begräbnis ausschauen könnte: Wer wird an dem Begräbnis teilnehmen? Wer kommt vielleicht nicht, den ich erwartet hätte? Wer wird weinen? Wer weint vielleicht nicht? Was wird bei meinem Begräbnis passieren?"

Wolfgang Pollanz wird sein Begräbnis naturgemäß nicht miterleben. Der Schriftsteller, Musiker und Verleger wird daher auch nicht erfahren, wer beim traurigen Anlass fehlen, wer weinen oder nicht weinen wird. Aber wenigstens eines will Pollanz schon zu Lebzeiten wissen, nämlich welches Lied, wenn es denn so weit ist, an seinem Sarg gespielt werden wird. Pollanz´derzeitiger Favorit ist "The Funeral" von der Kärntner Musikgruppe "Naked Lunch"

Wolfgang Pollanz ist, gemeinsam mit dem Autor Wolfgang Kühnelt, Herausgeber des Buches "Das letzte Lied", das im Milena Verlag erschienen ist. Als Landbewohner kennt Pollanz das karge Repertoire örtlicher Kirchenchöre, das selten mehr als ein Ave-Maria und eine Handvoll weiterer Standardliedchen aufweist. Viel persönlicher wäre es doch, so Pollanz, wenn der zukünftige liebe Tote, die liebe Verblichene, den letzten musikalischen Wunsch rechtzeitig, also zu Lebzeiten kundtäte - und ein passendes Lied für den Fall der Fälle auswählte. Ein Lied, das von einstigen Wünschen und Sehnsüchten Zeugnis gibt, das fühlbar macht, wie der Mensch gelebt und was er geliebt hat - ein Lied, das als würdiger letzter Gruß an die Lebenden übermittelt wird. - Gestaltung: Christa Eder

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