Logos - Theologie und Leben

"Die Hunde des Herrn" - 800 Jahre Dominikanerorden. Gestaltung: Markus Veinfurter

Umberto Eco und Jean-Jacques Annaud haben seinen Namen wieder weit über die kirchenhistorische Fachwelt hinaus bekannt gemacht: Bernard Gui heißt in "Der Name der Rose" der hinterhältig brutale Ketzer- und Hexenjäger. Er gehört - wie das historische Vorbild dieser literarischen Figur - zum Orden der Dominikaner. Obwohl sich ihr Name ursprünglich vom Ordensgründer, dem Heiligen Dominikus, ableitet, haben sie ihn selbst absichtlich umgedeutet - klingt er doch wie das lateinische "domini canes", die "Hunde des Herrn", um so ihre Treue zu Gott und Kirche zum Ausdruck zu bringen.

Gegründet wurde der Orden vor 800 Jahren - im Jahr 1215 - im südlichen Frankreich, wo der Heilige Dominikus nach der brutalen Ausrottung der Katharer als Seelsorger tätig war. Schon im Jahr darauf erfolgte die päpstliche Anerkennung. Der Kampf gegen Irrlehren war von Anfang ihr zentraler Auftrag: ihr offizieller Name lautet bis heute "Orden der Predigerbrüder" (Ordo Fratrum Praedicatorum - kurz: OP). "Den Namen des Herrn aller Welt zu verkündigen" - das taten die "Hunde des Herrn" in ihrer Geschichte nicht nur durch das Wort. Wie das Beispiel Bernard Gui zeigt: Vielerorts, wo die Inquisition aktiv wurde, waren sie führend mit dabei.

Mittlerweile haben die Dominikaner diese "dunklen Kapitel" ihrer Geschichte aufgearbeitet. Der Orden hat auch eine Reihe anderer Persönlichkeiten hervorgebracht: drei Kirchenlehrer zum Beispiel - Albertus Magnus, Thomas von Aquin und Katharina von Siena (zur dominikanischen Familie gehörte von Anfang an auch ein weiblicher Zweig) - oder auch den amtierenden Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn - ursprünglich schlicht Pater Christoph OP.

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Orden der Predigerbrüder

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