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Verehrt in alle Ewigkeit. Die Metamorphosen des Frank Sinatra. Zum 100. Geburtstag des Sängers, Schauspielers und Entertainers. Feature von Günter Kaindlstorfer

Er war eine Ikone des 20. Jahrhunderts: Francis Albert Sinatra, genannt Frank, Sohn eines Profiboxers und einer demokratischen Provinzpolitikerin aus Hoboken/New Jersey. Als jugendlicher Swingboy tingelte der Teenager mit einer Ukulele und einer kleinen Musikanlage durch die Bars seiner Heimatstadt, mit 20 gewann er mit dem Vokalquartett "The Hoboken Four" den Talentwettbewerb einer damals populären Radioshow. A Star was born.

Als Vokalist des Tommy-Dorsey-Orchesters stieg der bekennende Linke Anfang der 1940er Jahre zu einem Star der amerikanischen Unterhaltungsindustrie auf. Ein schmächtiger Bariton mit charakteristischer Stimme, der, wohin ihn seine Tourneen auch führten, von enthusiastischen Teenagern umkreischt wurde. Als progressiver Demokrat unterstützte Sinatra die Reformpolitik Franklin D. Roosevelts, er hielt Reden für den Präsidenten, sponserte dessen Wahlkampf und ließ sich im Herbst 1944 publicityträchtig zum Tee im Weißen Haus einladen.

Nach einem Karrieretief Anfang der 1950er startete der Entertainer als Kinostar neu durch: Seine Filmrolle in Fred Zinnemanns Kassenschlager "Verdammt in alle Ewigkeit" brachte Sinatra nicht nur exzellente Kritiken, sondern auch einen Oscar ein. Die 1960er-, 70er- und 80er Jahre sehen "Ol' Blue Eyes" dann auf dem Höhepunkt seines Ruhms. Dass er in seinen letzten Lebensjahren mit den Republikanern flirtete, dass er die Präsidentschaftskandidaturen Richard Nixons und Ronald Reagans unterstützte, konnte seinem guten Ruf auch bei Liberalen und Linken keinen Abbruch mehr tun, obwohl auch Gerüchte über Mafia-Kontakte des Stars nie verstummten. Frank Sinatra spielte damals längst in seiner eigenen Liga. Bis zu seinem Tod 1998 galten einfach für ihn - so sahen es viele - andere Gesetze als für andere: He did it his way.

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