Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. 15 Jahre science.ORF.at
2. Der Multi-Organ-Chip
3. Von der Lotosblüte zur Mittagsblume
4. Segelflieger als Stromproduzenten

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. 15 Jahre science.ORF.at : Wie sich seither die Wissenschaftskommunikation verändert hat

Genau heute vor 15 Jahren ist science.ORF.at online gegangen, die Wissenschafts-Webseiten von Ö1. Jeden Tag (oder Wochentag) bietet science seither aktuelle Nachrichten aus der Wissenschaft, aber auch Hintergrundberichte und begleitende Beiträge zu Ö1. Das Jubiläum bietet Anlass zur Frage, was sich seither in der Kommunikation von Wissenschaft geändert hat. Eine ganze Menge, sagt Lukas Wieselberg, der leitende Redakteur der Internetseite, der diesen Beitrag auch gestaltet hat. Die meisten Änderungen sind nicht positiv, und zwar nicht zuletzt für die Wissenschaften selbst. Mit Holger Wormer, Journalistenforschung, TU Dortmund. Autor Lukas Wieselberg.

2. Der Multi-Organ-Chip - Auf dem Weg zu einer personalisierten Medizin
Für die Entwicklung eines neuen Medikamentes muss der Wirkstoff auch an Tieren getestet werden, bevor er an in die klinische Erprobung geht. Eine neue Technologie macht Tierversuche zwar nicht überflüssig, aber verringert sie erheblich. Zudem verringert sie auch die Gefahren für die Patienten in der klinischen Erprobungsphase des Medikamentes. Forscher der Technischen Universität Berlin experimentieren dazu mit Miniatur-Laboren, die u.a. vom Fraunhofer-Institut in Dresden entwickelt werden. Diese Labore stellen den menschlichen Körper und die Funktionen von Organen auf einem Objektträger nach. Mit Frank Sonntag, Fraunhofer Institut Dresden, Reyk Horland, Ingenieur mit dem Schwerpunkt Medizinische Biotechnologie, TU Berlin. Autor: Klaus Martin Höfer.

3. Von der Lotosblüte zur Mittagsblume: Neueste Lernerfolge der Materialwissenschaft

Glas das nicht bricht, sondern elastisch ist; Fäden die ausleiern und dann wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehren; oder "intelligentes" Material, das sich an Temperatur oder Feuchtigkeit anpasst.
Das sind alles Werkstoffe, über die die Natur verfügt und die der Mensch gerne hätte. Peter Fratzl, Direktor des Potsdamer Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung, baut diese Pflanzen- und Knochenstrukturen nach und versucht sie für die menschliche Nutzung zu adaptieren. Wie sich der Bereich der Biomimetik weiterentwickelt hat und wo zukünftige Anwendungsgebiete liegen, darüber berichtete er diese Woche bei einer Karl von Frisch-Lecture an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Mit Peter Fratzl, Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam. Autorin: Juliane Nagiller.

4. Segelflieger als Stromproduzenten

Energie aus Windkraft - das ist schon seit rund 1000 Jahren gängige Praxis, denn so lange schon baut der Mensch Windmühlen. An Windenergie im großen Stil haben wir uns längst gewöhnt, dabei wird schnell vergessen, dass Windkraftpioniere noch in den 70er Jahren als weltfremde Tüftler galten. Heutige Windkraftturbinen ragen mit ihren riesigen Rotorblättern in Höhen bis zu 200 Metern. Noch weitaus höher lassen Wissenschaftler riesige Drachen steigen, um aus Höhenwinden Energie zu gewinnen. Dabei ist das Drachenseil an einer Art Dynamo befestigt, der beim Steigen des Drachens Strom erzeugt. Statt Drachen kommen hier auch Segelflieger zum Einsatz. Mit Roland Schmehl, Projektleiter; Richard Ruiterkamp, Astrophysiker und Ampyx-Gründer. Autor: Christoph Kersting.

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