matrix - computer & neue medien

1. Vom digitalen Burn-out zur digitalen Abstinenz. Gibt es Wege aus dem Erreichbarkeitsdilemma?
Gestaltung: Margarita Köhl
2. Überwachungswelle in Europa.
Gestaltung: Julia Gindl

1. Permanent mit anderen verbunden zu sein, scheint ein Grundbedürfnis vieler Menschen zu sein. Aber ab wann wird die ständige Erreichbarkeit, der Versuch, mit Hilfe der Kommunikationstechnologien immer am Puls der Zeit zu sein, zum Zwang?

Laut einer Studie der Universität Bonn beschäftigen sich Smartphone-Nutzer/innen zweieinhalb Stunden täglich mit dem Smartphone, Jugendliche sogar drei Stunden. 53-mal am Tag entsperrten die Jugendlichen das Gerät, um eine App zu starten. Ununterbrochen laufen Chat-Programme wie WhatsApp oder Facebook Messenger.

Sich einmal ausklinken, das können sich die meisten nicht vorstellen. Die Angst, etwas zu versäumen, ist zu groß. Angesichts der Gefahr des digitalen Burn-outs gibt es trotzdem immer mehr Menschen, die sich bewusst dem Kommunikationsstress entziehen wollen und versuchen, auch wieder manchmal allein zu sein.

Mit "digitaler Abstinenz" als Reaktion auf digitales Burn-out befasst sich für "matrix" Margarita Köhl.

2. Es beschleicht einen das Gefühl, Europa hätte die Enthüllungen des US-amerikanischen Whistleblowers Edward Snowden im Sommer 2013 vergessen oder diese jedenfalls sehr gut verdrängt. Denn seit einigen Monaten beschließt ein EU-Staat nach dem anderen neue Überwachungsgesetze, beinahe im Stil der NSA: Das nach "Charlie Hebdo" durchgewinkte Überwachungsgesetz in Frankreich, das den französischen Geheimdiensten weitreichende Befugnisse erteilt, steht neben der im Herbst wiedereingeführten Vorratsdatenspeicherung in Deutschland, die 2014 noch vom Europäischen Gerichtshof wegen Verstößen gegen die Grundrechte gekippt wurde. Großbritannien hat seine Vorratsdatenspeicherung, auch "Schnüffler-Charta genannt", sogar ausgeweitet. Auch hierzulande steht uns ein neues, umstrittenes Staatsschutzgesetz bevor, bei dem der Verfassungsschutz mehr Befugnisse bekommen soll.

Was diese Gesetze gemeinsam haben, wie es um den Rechtsschutz der Bürgerinnen und Bürger steht und warum uns gerade jetzt eine neue Welle an Überwachungsgesetzen überrollt, berichtet Julia Gindl.

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