Thomas Maurer

INGO PERTRAMER

Punkt eins

Thomas Maurer: Rückblick - Ausblick - Durchblick

Eine Wirklichkeit, die Satire in den Schatten stellt? Gast Thomas Maurer, Kabarettist und Schauspieler. Moderation: Andreas Obrecht. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

2025 war ein besonderes Jahr. Nicht nur wir, sondern auch die US-Amerikanerinnen und -Amerikaner haben eine neue Regierung bekommen. Weltweit gibt es mehr Kriege als in den letzten Jahrzehnten. Einer davon in unserer unmittelbaren Nachbarschaft - eigentlich nichts zu lachen also.

Gerade aber in schwierigen Zeiten helfen Humor und Satire, das Leben und die Sicht auf die Welt ein wenig erträglicher zu machen, weiß der Kabarettist und Schauspieler Thomas Maurer, der am letzten Tag des Jahres 2025 zu Gast in Punkt eins ist. Das Jahr 2025 könnte als Jahr der satirischen Singularität in die Geschichtsbücher eingehen, denn die politische und gesellschaftliche Wirklichkeit erschien oft dramatisch verzerrt und wie aus einem satirischen Drehbuch entnommen. Satire, welche die kleinen und großen Geschehnisse auf der Welt humorvoll, augenzwinkernd und etwas übertrieben interpretiert und parodiert, scheint einer Realität gewichen zu sein, die selbst Satire geworden ist. Sehr oft geschmacklose Satire. Wenn der mächtigste Mann der Welt, der US-amerikanische Präsident aus dem Bauch heraus regiert, ständig neue handelspolitische Winkelzüge verkündet, die Städte von der Nationalgarde besetzen und zudem Videos produzieren lässt, in denen er seine Feinde mit Fäkalien bombardiert; wenn ein mächtiger Kriegsherr ständig von Friedensbereitschaft spricht und gleichzeitig tagein tagaus und das Jahre lang zivile Ziele bombardieren lässt, dann stellt sich die berechtigte Frage nach den Grenzen von Realität, Satire und Wahnsinn. Aber auch im heimischen politischen Mikrokosmos haben sich 2025 allerlei seltsame Dinge ereignet, die der Feder und der Dramaturgie eines Satirikers entsprungen sein könnten. Was will aus all dem gelernt sein?

Thomas Maurer hält gemeinsam mit Moderator Andreas Obrecht und den Hörerinnen und Hörern Rückschau auf ihn diesjährig besonders bewegende Ereignisse. Was kann Satire noch, wenn die Geschehnisse selbst außer Rand und Band geraten und wir zusehends von Künstlichen Intelligenzen umgeben sind, die die Welt und uns in ihr nach Kriterien der Profitmaximierung neu zu gestalten versuchen? Hilft Satire, die Dinge klarer zu sehen, in Chaos und auch bewusster Täuschung Durchblick zu bewahren oder zu erlangen?

Das letzte Programm von Thomas Maurer titelt "Trotzdem" und beschäftigt sich insbesondere mit Verschwörungstheorien und den Tücken der digitalen Kommunikation. Derzeit schreibt er an seinem neuen Stück "Im falschen Film", am 17. Februar 2026 hat es Premiere. Der Untertitel des Programmes lautet "Wäre die Gegenwart ein Film, hätte der ein Drehbuchproblem" und in der Ankündigung ist zu lesen: "Man hätte gerne so was wie eine Fernbedienung, eine, mit der man auf einen anderen, besseren Film wechseln könnte. Aber immerhin: Zumindest fad ist der Film, der grad läuft, echt nicht. Und man kann ja immer auf ein Happy End hoffen. Und Lachen, heißt's ja, hilft." Zusätzlich steht Thomas Maurer zum 14. Mal als "Staatskünstler" mit neuem Programm gemeinsam mit Florian Scheuba und Robert Palfrader auf der Bühne. Die - nach Eigendefinition - Chefsatiriker, präsentieren auch heuer wieder ihre exklusive Jahresbilanz.

Welche politischen, gesellschaftlichen Ereignisse haben Sie vergangenes Jahr an Satire erinnert? Welche Bedeutung hat in schwierigen Situationen das "Lachen über ." für Sie persönlich? Es gibt Klagen gegen Satiriker - wo liegen für Sie die Grenzen der Satire? Schärft Satire den Blick für Wesentliches?

Wie immer freut sich die Redaktion über Ihre Teilnahme an dem Gespräch unter 0800 22 69 79 während der Sendung oder unter punkteins(at)orf.at

Service

Stücke:

"Wir Staatskünstler. Rückblick 2025." Mit Thomas Maurer, Florian Scheuba und Robert Palfrader. Termine und Tickets: Rabenhoftheater

"Im falschen Film". Mit Thomas Maurer. Premiere im Stadtsaal am 17. Februar 2026. Weitere Termine und Karten: Stadtsaal

Sendereihe

Gestaltung

  • Andreas Obrecht