Radiogeschichten

Ex libris-Nachlese. Gestaltung: Peter Zimmermann

Der deutsche Schriftsteller Durs Grünbein gilt vor allem in seiner Lyrik als großer Stilist und als einer, der ästhetisch den Schritt zurück gewagt hat, hinter die Postmoderne, hinter die Avantgarde, auf das scheinbar nur mehr in der Geschichtsschreibung existierende Feld der Moderne. Zu dieser Moderne gehört die Vorstellung, die ganze Existenz - jedenfalls jene des Dichters - sei aufgehoben in der Dichtung, der Text sei so wahr wie die die körperliche Erscheinung des Schreibenden, Kunst und Leben seien nicht voneinander zu trennen. Kritiker dieser Haltung und damit Kritiker von Durs Grünbein nannten ihn zum Beispiel eine "dichtende Luftnummer". Fritz J. Raddatz hat das behauptet. Kurzum: Durs Grünbein polarisiert.
Sein neues Buch hat auch - aber nur am Rande - mit Lyrik zu tun. Es heißt "Die Jahre im Zoo" und handelt vom Erinnern, von Biografie und Autobiografie. Grünbein erzählt von seiner Herkunft und seinem Heranwachsen in der ehemaligen DDR. Gleichzeitig zweigt er ab auf die Lebensläufe einzelner Familienmitglieder, um das eigene Ich tiefer auszuloten.

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  • Peter Zimmermann