Nachtquartier

Das Wien unter uns. Tenor Tore Denys zu Gast bei Helmut Jasbar. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79, Mails an nachtquartier@orf.at.

1972 wurde während der Bauarbeiten für die U1 eine unterirdische Gruft, die Virgilkapelle, wiederentdeckt. Es wird vermutet, dass diese Kapelle im frühen 13. Jahrhundert, zur Zeit des Babenbergers Friedrich der Streitbare, Herr von Wien, der von 1230 bis 1246 gelebt hat, errichtet wurde. Dieser Fund erinnert uns an ein Wien, das völlig dem kollektiven Gedächtnis abhanden gekommen ist. Tore Denys, der 1973 in Roeselare, Belgien geborene Tenor ist auf Renaissancemusik spezialisiert. Er kam nach Wien aus einem Land, in dem die Alte Musik boomt und bemerkte mit Verwunderung, dass in Wien die Musik von Haydn, Beethoven, Schubert mit großer Intensität gepflegt wird, die ältere Geschichte der Stadt jedoch kaum Relevanz zu besitzen scheint.

Wir sitzen, so Denys, gewissermaßen auf einem Berg von Schätzen, Musik, die seit Jahrhunderten nicht mehr aufgeführt worden ist. In der Zeit um 1500 (1498 wurden die Wiener Sängerknaben gegründet) gab fast 100 Jahre lang die sog. Frankoflämische Schule in Wien (das heutige Nordfrankreich und Flandern) den Ton. Die Sänger von "Cinquecento" bemühen sich mit der Unterstützung des britischen Hyperion Labels, das Denys Hauptensemble "Cinquecento" bekannt gemacht hat, um das verlorene Erbe der Stadt. Dazu gehört auch ein Audioführer, den Tore Denys mit seinem Ensemble für die Virgilkapelle aufgenommen hat, sowie 9 CDs - die zehnte ist auf dem Weg.

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