Radiodoktor - Medizin und Gesundheit
Sicher surfen - wovor und wie Sie Ihre Kinder schützen sollten
15. Februar 2016, 14:05
Das Internet ist längst auch für Kinder ein ständiger Begleiter. Über Messenger wird geplaudert, in sozialen Medien wird die eigene Meinung kundgetan und Erlebnisse werden per Foto-Sharing-App geteilt.
Dass sich schon die Jüngsten kompetent im Netz bewegen, ist für ihre Zukunft ein großer Vorteil. Es gibt kaum noch Berufe, in denen man keine Kompetenzen am Computer und in sozialen Medien benötigt. Für Recherche und Präsentationen in der Schule und im Studium ist das Internet Voraussetzung. Kinder sind untereinander immer besser vernetzt und Eltern werden dadurch entlastet.
Oft hinkt das Wissen der Eltern betreffs neuer Apps, Spiele, Plattformen und Chats dem ihrer Kinder weit hinterher. Es hat sich binnen weniger Jahre ein großes, neues Feld der Erziehungsarbeit eröffnet. Filtersysteme schützen nur kleine Kinder. Jugendliche können mit einfachen Mitteln - im Internet-Cafe oder bei Freunden - alle Inhalte des Internets abrufen. Eltern müssen also viel früher als in den vergangenen Jahrzehnten noch üblich die Bereiche Pornografie, Gewalt, Radikalismus etc. mit den Kindern besprechen.
Das Einstiegsalter bei Smartphones und somit dem Internet, sinkt stetig. Das Handy ist mittlerweile ein beliebtes Erstkommunionsgeschenk.
Nach Schätzungen benutzen fast 50 Prozent aller Drei- bis Sechsjährigen das Internet regelmäßig. Für die Sicherheit des Kindes zu sorgen und in allen heiklen Bereichen Unterstützung zu leisten, ist eine neue und wichtige Elternpflicht. Denn was einmal ins Internet gelangt, bleibt dort gespeichert.
Wichtig sind die Bereiche Jugendschutz, Schutz der Privatsphäre, Schutz vor Cyber-Mobbing und Grooming, Virenschutz und Aufklärung über Online-Shopping. Eltern sollten hier auch als gutes Vorbild vorangehen.
Wie können die Themen Datensicherheit und Privatsphäre am besten vermittelt werden? Welche Möglichkeiten gibt es für Eltern, sich weiterzubilden oder beraten zu lassen? Wie kann ich mein Kind vor ungeeigneten Inhalten schützen? Welche Sperren von Anwendungen und Internetseiten sind bei welcher Altersgruppe sinnvoll? Wie steht es um die Vermittlung von Medienkompetenz an unseren Schulen?
Es gibt auch in Österreich Initiativen, in denen Jugendliche Wissen an noch Jüngere vermitteln. Denn den eigenen Eltern wird von den Kindern - oft nicht zu Unrecht - die Kompetenz im Umgang mit neuen Medien abgesprochen.
Die psychischen Auswirkungen des ständig abrufbaren Vergleichs untereinander, sei es das Zählen von Likes oder die Darstellung per Selfie sind genauso Thema der Sendung wie die Auswirkungen von Cybermobbing und der Stress, der durch Dauererreichbarkeit entsteht. Zu Gast sind die Kinder und Jugendpsychologin Univ.-Prof.in Dr.in Brigitte Sindelar und die pädagogische Leiterin der Plattform Saferinternet.at DI Barbara Buchegger.
Dieses Mal informieren Sie Univ.-Prof.in Dr.in Karin Gutiérrez-Lobos und ihre Gäste über die Auswirkungen neuer, durch das Internet und die mobile Kommunikation auftretende Phänomene auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Eine Sendung von Mag.a Sarah Binder.
Redaktion: Dr. Christoph Leprich.
Service
Univ.-Prof.in Dr.in Brigitte Sindelar, Klinische Psychologin, Psychotherapeutin, Vizerektorin Forschung Sigmund Freud Privatuniversität Wien, Leiterin der Abteilung für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, Leiterin Sindelar Center
DI Barbara Buchegger M.Ed., Pädagogische Leiterin Saferinternet.at,
Expertin für digitale Medien in der Bildung und Vorsitzende des österreichischen
Instituts für angewandte Telekommunikation (ÖIAT)
Verein Safer Internet
Handywissen.at
Videoratgeber zu den häufigsten Elternfragen
Internetseiten für Kinder
Kindersichere Software
WebChecker
Hilfe von Jugendlichen für Jugendliche
Jugend Internet Monitor
Safer-Internet-Month-2016
Online-Spielsucht
Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen
Interview Dr. Sindelar - Einstiegsalter Smartphone
Cybermobbing - Opfer und Täter im Kinderzimmer - Beitrag im Radiodoktor-Gesundheitsmagazin am 10.2.2016
Frank J. Robertz, Atte Oksanen, Pekka Räsänen, "Viktimisierung junger Menschen im Internet: Leitfaden für Pädagogen und Psychologen", Springer 2016
Thomas Feibel, "Like me. Jeder klick zählt", Carlsen 2014
Thomas Feibel, "Internet aber richtig!: Sicher im Netz unterwegs", Ravensburger Buchverlag 2014
Karl E. Dambach, "Wenn Schüler im Internet mobben: Präventions- und Interventionsstrategien gegen Cyber-Bullying", Ernst Reinhardt Verlag 2012
Bert te Wildt, "Digital Junkies: Internetabhängigkeit und ihre Folgen für uns und unsere Kinder", Verlag: Droemer HC 2015
