Menschenbilder

Markus Lüpertz - "Auf der Suche nach der Vollendung". Gestaltung: Petra Herczeg und Rainer Rosenberg

Der deutsche Maler Markus Lüpertz wird ärgerlich, wenn er wieder einmal mit dem Topos des "Malerfürsten" konfrontiert wird. Als dieser sieht er sich nämlich überhaupt nicht, seinen Habitus sieht er als eine ästhetische und geschmackliche Angelegenheit und ganz und überhaupt gehe es um sein Werk.

Zu seinem 75. Geburtstag wiederholen die Menschenbilder ein Porträt des Künstlers, der neben Gerhard Richter als einer der bedeutendsten Vertreter der deutschen Gegenwartskunst gilt.
Der Maler, Bildhauer, Grafiker und Rektor an der Düsseldorfer Kunstakademie wurde 1941 in der böhmischen Stadt Liberec geboren und floh 1948 mit seiner Familie nach Deutschland. Sein Weg zur Kunst führt ihn über verschiedene Zwischenstationen: Lüpertz arbeitet als Bauarbeiter, im Bergwerk, absolviert eine Ausbildung in der Fremdenlegion, um noch rechtzeitig - bevor er nämlich nach Algerien abkommandiert wird - wegzugehen, er lebt im Kloster und ist Rausschmeißer in einem Lokal.

1961 ist Lüpertz freischaffender Künstler in Düsseldorf, 1962 übersiedelt er nach Berlin und beginnt mit seiner "dithyrambischen" Malerei, die als Gegenansage zu den vorherrschenden abstrakten Entwicklungslinien in der Malerei gesehen werden kann. Ab 1963 erscheinen seine ersten Arbeiten der "Donald Duck Serie". Lüpertz Habitus und sein Auftreten provozieren, er ist Vertreter des sogenannten Neoexpressionismus.

Seine Bildfolge "Männer ohne Frauen - Parsifal" aus den 1990er Jahren gilt als eines seiner bekanntesten Werke. Neben seiner Tätigkeit als Maler schreibt Lüpertz Lyrik und ist ein leidenschaftlicher Pianist, der mit seiner Band Free Jazz spielt. Und vor kurzem hat er das deutsche Grundgesetz illustriert.

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