Salzburger Nachtstudio

Der erste Mitteleuropäer? Zum 700. Geburtstag von Kaiser Karl IV. Gestaltung: Martin Haidinger

Er ist nicht nur Namensgeber der ältesten Universität auf dem Boden des Heiligen Römischen Reiches in Prag, sondern wird zudem von manchen Geschichtsbetrachter/innen als erster Herrscher in einem mitteleuropäischen Geist gesehen. Karl IV. aus dem Haus der Luxemburger, König von Böhmen und römisch-deutscher König und Kaiser, wurde am 14.5.1316 in Prag geboren.

Der 1355 in Rom zum Kaiser gekrönte Karl gehört zu den bedeutendsten und facettenreichsten Herrschern der böhmischen und deutschen Geschichte, und das im ohnehin schon wechselvollen 14. Jahrhundert. Weite Teile Mitteleuropas büßten damals infolge von Naturkatastrophen und Pest mehr als ein Drittel ihrer Bevölkerung ein. Zugleich ist das Jahrhundert durch eine reiche künstlerische und kulturelle Blüte am Hof Karls IV. und im Königreich Böhmen sowie in den Ländern des römisch-deutschen Reichs gekennzeichnet. Nicht zuletzt hatte seine Herrschaft durch das Konkurrenzverhältnis zu seinem ehrgeizigen Schwiegersohn, dem Habsburger Rudolf IV., auch unmittelbare Folgen für das Herzogtum Österreich.

Karl IV. wird auf tschechischer und österreichischer bzw. deutscher Seite bis in die Gegenwart unterschiedlich gesehen. Dabei spielen natürlich auch die alles andere als friktionsfreien Aspekte des Zusammenlebens von Deutschen und Tschechen im Alten Österreich und später im 20. Jahrhundert eine Rolle.

Internationale Historiker/innen gehen in einer Sendung von Martin Haidinger an eine kritische Würdigung der Herrscherpersönlichkeit Karls, seines Konzepts und seiner Bedeutung für die Nachwelt.

Sendereihe