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HowtobeAustrian. Ankommen. Von Flüchtlingen und ihrer Ankunft in Österreich. Feature von Anna Katharina Laggner

Die gegenwärtige Migrationsbewegung oder das, was als "Flüchtlingskrise" bezeichnet wird, ist nicht die erste derartige Herausforderung, der sich die österreichische Bevölkerung stellen muss.
1956 kamen, nach der Niederwerfung der Revolution, Tausende Ungarn nach Österreich. "Es war unser Glück," sagt ein Ungar, der als 16-Jähriger nach Österreich geflohen ist und seitdem hier lebt, "dass Österreich nur ein Jahr vorher von der russischen Besatzung frei geworden ist. Dadurch wussten die Österreicher noch, was Freiheit bedeutet und was Krieg."
Die größte Aufnahmeaktion in der Geschichte der Zweiten Republik war die Ankunft von einigen Zehntausend Bosnier/innen in den Jahren 1992 und 1993. "Uns wurde es nicht schwer gemacht," sagt eine Bosnierin, die seit 1992 in Graz lebt. "In den Jahren, in denen wir gekommen sind, waren die Türen überall offen. Die Problematik mit Flüchtlingen wie sie sich jetzt entwickelt, kannten wir überhaupt nicht."
Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre sind viele Tschetschen/innen vor dem Krieg in ihrer Heimat geflohen. Eine ehemalige Lehrerin, die mit drei minderjährigen Kindern geflohen ist, sagt, es wäre sehr, sehr schwer für sie gewesen, in Österreich anzukommen und ein Zuhause zu finden. "Wir sind ignoriert worden, vergessen, niemand hat uns gefragt, woher wir kommen, was wir hier machen, wer wir sind." Nachdem sie in Wien als Küchenhilfe, Putzfrau und Büglerin gearbeitet hat, unterrichtet sie mittlerweile an Vorarlberger Schulen Tschetschenisch.
Gestaltung: Anna Katharina Laggner
Studiotechnik: Robert Pavlecka
Redaktion: Elisabeth Stratka

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