Radiokolleg - Saba - Riad - Kobane

Frauenperspektiven aus den Konfliktgebieten des Nahen Ostens (1). Gestaltung: Maria Reininger

Die Kultur- und Sozialgeschichte von Syrien bis in den Jemen ist vielfältiger als bekannt. Während das mythologische Reich der Königin von Saba noch erforscht werden muss, können Frauen heute genau erzählen, wo und wie die aktuellen Konflikte entstanden sind, und wie sie Vielfalt verunmöglichen. Sie erzählen vom Kampf gegen Korruption im Jemen, vom Nationalen Dialog, der vom Krieg jäh unterbrochen wurde, von der Zerstörung vorislamischer Baudenkmäler und von den Anstrengungen, mit Blogs, Wissenschaft und Wasserleitungen neuen Wohlstand und Freiheit des Worts zu schaffen.

Sie beschreiben, wie es im kurzen syrischen arabischen Frühling war, gegen das Assad-Regime aufzutreten, und was sie dafür in Kauf nehmen mussten. Sie beschreiben, wie junge Männer radikalisiert wurden, und an welchen Orten heute Frauenhandel stattfindet. Sie erzählen aber auch, was sie dagegen tun, und welche demokratischen Modelle - meist in den Kurdengebieten - bereits bestehen und wie dort Frauen stärker als in Europa in verantwortungsvolle Positionen gebracht werden.

Sie erzählen von der multikulturellen Vergangenheit des Jemen, wo heute noch auch andere Herrscherinnen als die legendenumwobene Königin von Saba gefeiert werden.
Und sie erzählen vom beharrlichen kulturellen Vernetzen: Während österreichische Firmen nebst Waffen auch goldene U-Bahn-Sitze exklusiv für saudische Männer liefern, kommen arabische Frauen in Wien-Ottakring zu Literaturkreisen zusammen. Sie lesen Poetinnen vom Sudan bis an die türkische Grenze.

Ein Radiokolleg mit Migrantinnen und Rückkehrerinnen von Maria Reininger.

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