Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Der Erbsenzähler
Gregor Mendel und der Aufbruch der Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert
Gestaltung: Birgit Dalheimer

In seinem Brünner Klostergarten hat der Augustinermönch Gregor Mendel in aller Abgeschiedenheit unzählige Erbsenpflanzen gekreuzt, deren Nachkommen statistisch ausgewertet wurden. Vor 150 Jahren wurden die später nach ihm benannten Vererbungsgesetze niedergeschrieben. Doch ganz so einsam und verkannt, wie es häufig kolportiert wird, war Gregor Mendel nicht. Denn seine knapp dreijährige Studienzeit in Wien, Anfang der 1850er Jahre, fiel in eine Zeit des wissenschaftlichen Umbruchs an der Alma Mater. Mendel arbeitete mit dem Mathematiker und Physiker Christian Doppler und er lernte u.a. bei dem Botaniker Franz Unger. Vor allem letzter rang um einen neuen Wissenschaftsbegriff, betonte dabei die Rolle der Mathematik in der Biologie und koppelte seine Lehre eng an die (eigene) Forschung - ein Novum an der Universität Wien. All das dürfte prägend für den jungen Mendel gewesen sein. Und auch der Legende vom Vergessen und der erst gut drei Jahrzehnte späteren Wiederentdeckung der Mendel'schen Regeln kann die Wissenschaftsgeschichte heute ein paar neue Erkenntnisse entgegenhalten.

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