Leporello

Otto Wagners Schüler Rudolf Weiß und Rolf Geyling

Als exklusives Labor der modernen Architektur beschreibt Andreas Nierhaus die Meisterklasse von Otto Wagner an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Nierhaus hat als Kurator die Ausstellung "Gezeichnete Moderne" zusammengestellt, die im Wien Museum am Karlsplatz bis 18. September 2016 zu sehen ist und den Nachlass des wenig bekannten Wagner-Schülers Rudolf Weiß aufarbeitet.

Rolf Geyling ist der Name eines weiteren Wagner-Schülers, der heute weitgehend vergessen ist. die Architekturhistorikerin Inge Scheidl hat sein Leben und Schaffen aufgearbeitet. Im Böhlau Verlag ist ihre Biographie des Wiener Architekten erschienen, der bei Wagner studiert hat und später auch in dessen Büro als Zeichner für das Stadtbahn-Projekt engagiert war.

Während Rudolf Weiss über Niederösterreich hinaus kaum bekannt war, liegt der Wirkungsbereich von Rolf Geyling vor allem im Fernen Osten, nämlich in der Chinesischen Hafenstadt Tientsin, etwa 130 Kilometer von Beijing entfernt. Geyling diente im Ersten Weltkrieg an der Ostfront und geriet in russische Kriegsgefangenschaft. Aus Sibirien konnte er mit gefälschten Papieren nach China flüchten, wo er sich niederließ und als Architekt reüssierte.

Seine Enkelin, Andrea Geyling, lebt in den USA - sie hat Tientsin 1983 auf der Suche nach gebauten Spuren ihres Großvaters besucht. Von den Villen und Geschäftshäusern, den Büros und dem Krankenhaus, mit dem Rolf Geyling das Stadtbild geprägt hatte, war wenig übrig.-
Gestaltung: Anna Soucek

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