Vom Leben der Natur

Eistau und Tropenhitze. Eva Horn ist Literaturwissenschaftlerin und erforscht Wetter und Klima in der Literatur.
Teil 3: Eisesschrecken und Kältekapsel.
Gestaltung: Renate Pliem

Wetter und Klima beschäftigen die Menschen seit Urzeiten. Für nicht industrialisierte Gesellschaften war es eine Existenzfrage, in welchem Klima sie lebten und welches Wetter die Ernte förderte oder vernichtete.

Schon früh waren Wetter und Klima auch Gegenstand literarischer Reflexion: In Gedichten wurden die Jahreszeiten mit den Abschnitten des menschlichen Daseins verglichen oder Landschaften unter bestimmten Klimaeinflüssen dargestellt.
Schriftsteller imaginierten auch immer wieder Szenarien, die klimatische Katastrophen und Umbrüche zum Thema hatten: In Ilja Trojanows Roman "EisTau" kommt einem Gletscherforscher infolge des Klimawandels der Gletscher abhanden.

Extreme Kälte spielt in Christoph Ransmayrs Roman "Die Schrecken des Eises und der Finsternis" eine Hauptrolle. "Kälte ist ein kultureller Kühlschrank", sagt die Literaturwissenschaftlerin Eva Horn. In Thomas Manns "Zauberberg" zum Beispiel verharrt die Vorkriegsgesellschaft in einer "Kältekapsel".

Service

INTERVIEWPARTNERIN:

Univ.-Prof. Dr. Eva Horn
Universität Wien
Institut für Germanistik

Projekt: Zeit des Klimas

Eva Horn: "Zukunft als Katastrophe". S. Fischer Verlag.


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