Die Hörspiel-Galerie

"Die Legende vom heiligen Trinker". Von Joseph Roth.
(DLR Kultur/RF/SR 2007)

Paris im Jahre 1934. Hier, wo Joseph Roth als Emigrant in elender Lage lebte, entstand kurz vor seinem Tod die Erzählung vom heimatlosen Trinker Andreas aus Schlesien, dem unter den Brücken der Seine doch noch ein Wunder geschieht: Ein Fremder gibt ihm 200 Francs, viel Geld für einen Obdachlosen, der nichts zu verlieren hat als seine Ehre. Deshalb will Andreas das Geld nur unter einer Bedingung annehmen: Er wird es bei Gelegenheit der Heiligen Therese spenden. Doch zunächst einmal gibt er das Geld für gutes Essen aus, für Wein, für eine Zeitung und sogar für einen Friseurbesuch am nächsten Morgen. Schon wieder ein Glückstag: Andreas findet Arbeit und verdient 200 Francs. Nun wird er, wie versprochen, das Geld zurückgeben, pünktlich zur Heiligen Messe am Sonntag. Oder vielleicht doch erst nach dem nächsten Pernod ...

Der Wiener Joseph-Roth-Spezialist und Hörspielautor Helmut Peschina hat mit seiner Bearbeitung dieser 1939 erstmals erschienen Novelle ein Experiment gewagt. Die Dialoge sind sowohl deutsch als auch französisch, der Erzähltext in der vorliegenden Fassung deutsch. Wobei durch eine geschickte Verknüpfung der beiden Sprachen auch jenen, die des Französischen nicht mächtig sind, keinerlei Lücken oder Defizite entstehen. Im Gegenteil. Der Ort der Handlung, Paris, wird hörbar, greifbar und authentisch. Regie in dieser deutsch-französischen Koproduktion führte die vielfach ausgezeichnete Regisseurin Marguerite Gateau.

Mit: Martin Engler (Erzähler deutsch), Philippe Dormoy (Erzähler französisch), Tony de Maeyer (Andreas) u.a., Regie: Marguerite Gateau (DLR-Kultur/RF/SR 2007).

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