Radiokolleg
Das gute Leben (3)
"Freude am Sein"
24. Dezember 2025, 09:05
Wir zerbrechen uns den Kopf darüber, wie wir zu einem guten Leben finden, jagen Scheinbildern nach. Einen Wert darin zu finden, einfach nur "zu sein", scheint immer kostbarer zu werden.
Mitten im Leben mit 86
In einem fast 300 Jahre alten Bauernhaus in der Südsteiermark findet man den "Sternhof" und die Sternhof Vitalkosmetik: Ein Familienbetrieb, der Naturkosmetik und Kräuterprodukte herstellt. In den 1970er Jahren erfüllte sich Erika Swoboda den Traum vom Leben in einer Kommune, daraus entstanden die ersten Biokosmetik-Produkte. Die Pionierin hat sich als Unternehmerin am Land einen Namen gemacht. Und praktiziert nach wie vor mit Begeisterung Yoga.
Wofür es sich zu leben lohnt
Im Japanischen gibt es den Begriff "ikigai", in etwa: wofür es sich zu leben lohnt. Wie zufrieden sind die Menschen in Japan, das seit Jahrzehnten vor riesigen Herausforderungen wie niedrigen Geburtenraten, wirtschaftlicher Stagnation und regionalen Ungleichheiten steht? In einigen ländlichen Regionen, die sich durch hohe Lebenserwartung und Gesundheit der Bevölkerung auszeichnen, finden die Menschen Wohlbefinden und Lebenssinn durch ein soziales Netz und sinnvolle Beschäftigungen.
"Das Scheitern war mein größter Lehrmeister"
Als der heute 90jährige Ferry Ebert Mitte der 1960er Jahre begann, tausende Kondomautomaten aufzustellen wurde er als "Automatenkönig" bekannt und wohlhabend. Mit dem "Pillenknick" brach das Geschäftsmodell ein, später scheiterte er durch Einführung des staatlichen Glücksspielmonopols mit Brieflosautomaten. Nach schwerer Krankheit und fundamentaler Lebenskrise lebte er drei Monate im Sinai unter Beduinen, um sein Leben neu zu ordnen. Zurück in Österreich erfand er, inspiriert von seinen Enkelkindern, Märchenautomaten. In den letzten Jahren pflegt er seine an Demenz erkrankte Frau.
Zwischen Sinn und Selfie. Bilder vom guten Leben.
Noch nie gab es so viele Vorlagen dafür, wie das gute Leben auszusehen hat, wie heute. Auf Social Media ist Lebenskunst zwischen Matcha Latte, Morgenroutinen und Urlaubsfotos zum Geschäftsmodell geworden. Haben wir das Gespür verloren, was ein gutes Leben überhaupt bedeutet? Woher kommt unser Drang, es so sorgfältig inszenieren zu wollen - und was bleibt von dieser Inszenierung, wenn die Kamera aus ist?
Konzept der Glücksseligkeit (3)
Was ein gutes Leben ausmacht, das untersucht eine Studie der US-amerikanischen Universität Harvard schon seit 85 Jahren. Die beteiligten Probanden und auch deren Partner:innen und Nachkommen werden dazu regelmäßig interviewt. Für die Wissenschaft entsteht ein umfassendes Bild - doch eine universelle Antwort gibt es nicht. Der Mensch ist selbst der Gestalter seines Schicksals, um ein für sich gutes Leben zu gestalten, wie bereits der antike griechische Philosoph Heraklit argumentiert hat.
Das Obershauberl
"Glück ist die Fähigkeit des Menschen, sich an den kleinen Dingen zu erfreuen" - und ebenso ist es mit dem guten
