Radiogeschichten

"Der Verschwender" und "Besuch im Schloss" von Wolfgang Koeppen. Es liest Markus Hering. Gestaltung: Stefanie Zussner. Bearbeitung: Julia Zarbach

Ein junger Mann sucht eine Stelle bei einem Multimillionär, um ihm beim Geldverschwenden zu helfen. Mr. Kox interessiert die Anzeige, er engagiert den Mann. So sehr dieser sich auch anstrengt, es gelingt ihm nicht, Mr. Kox zu ruinieren.

Geplant ist ein kurzer Besuch im Schloss, für die Besichtigung von Park und Schloss ist nur eine Viertelstunde vorgesehen, aber die Gruppe reisender Amerikaner/innen trifft auf ein geschlossenes Portal. Sie bleiben aber still, zufrieden und seltsam wunschlos in der Sonne sitzen und werden schließlich doch noch eingelassen.

Wolfgang Koeppen war ein Einzelgänger in der deutschen Nachkriegsliteratur. Der 1906 in Greifswald geborene und 1996 verstorbene Autor eckte durch die Schärfe seiner Kritik und avantgardistische Form seiner Arbeit vorerst bei Leser/innen wie Kritik an. Bekannt wurde er durch seine "Trilogie des Scheiterns" ("Tauben im Gras", "Das Treibhaus" und "Der Tod in Rom", entstanden in den 1950er Jahren), in der er eine erste kritische Bestandsaufnahme der sich formierenden Bundesrepublik abgab.

Aus seinen zahlreichen Reisen im Auftrag von Alfred Andersch für den Süddeutschen Rundfunk entstanden Radio-Essays, die später auch in Buchform erschienen: 1958 wurde "Nach Russland und anderswohin" und 1959 "Amerikafahrt" veröffentlicht. 1962 erhielt Wolfgang Koeppen den Büchner-Preis und seither viele weitere Auszeichnungen. In seinen letzten Jahrzehnten fiel es Koeppen immer schwerer, literarisch tätig zu sein, und er verstummte.

Service

Aus: Wolfgang Koeppen - "Auf dem Phantasieross. Prosa aus dem Nachlass", herausgegeben von Alfred Estermann, Suhrkamp Verlag, 2000

Wolfgang-Koeppen-Stiftung

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