Mariano Rajoy

APA/AFP/GERARD JULIEN

Europa-Journal

1. Ist Spaniens Regierungskrise nach zehn Monaten beendet?
2. Wird Island eine Piraten-Insel?
3. Die Angst der Slowaken vor den Flüchtlingen
4. Begräbnisstätten in Schweizer Parkanlagen

Moderation: Brigitte Fuchs


Ist Spaniens Regierungskrise nach zehn Monaten beendet?

Zehn Monate lang war Spanien politisch gelähmt. Am vergangenen Wochenende entschied die Sozialistische Partei, gegen den Widerstand vieler ihrer Mitglieder zum Ende der Regierungskrise beizutragen. Während der interimistische Ministerpräsident Mariano Rajoy hofft, am kommenden Wochenende dank der Duldung der Sozialisten zum Regierungschef gewählt zu werden, droht den Sozialisten eine Spaltung und die Flucht vieler Mitglieder in die Arme der linken Podemos. Josef Manola über den Frust der Sozialisten über ihre Führung und die Freude der Konservativen über eine weitere Amtsperiode Rajoys.


Wird Island eine Piraten-Insel?

Am Sonntag finden in Island vorgezogene Parlamentswahlen statt, und nach den jüngsten Meinungsumfragen könnte die "Piraten-Partei" zur stärksten politischen Kraft im Land werden. Der Grund für das schwindende Vertrauen der Isländer in die traditionellen Parteien, liegt daran, dass der rechts-liberale Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson und seine Frau Millionen in einer Briefkastenfirma auf den Britischen Jungferninseln geparkt hatten, was bei der Veröffentlichung der sogenannten Panama-Papers im April ans Tageslicht gekommen war. Neben dem Namen des Regierungschefs waren auch die Namen dreier weiterer Minister in den Panama Papers aufgeschienen. Der Rücktritt Gunnlaugssons beruhigte das Volk nicht. Zehntausende Demonstranten forderten jene Reformen ein, die nach dem Bankencrash 2008 versprochen worden waren. Und so einigten sich die Parlamentsparteien auf vorgezogene Wahlen, bei denen die politischen Karten völlig neu gemischt werden könnten. Ein Bericht von Kersten Mügge


Die Angst der Slowaken vor den Flüchtlingen

Die Slowakei steht in der Halbzeit ihrer EU-Ratspräsidentschaft. Der mit fünf Millionen Einwohnern kleinste der vier Visegrad-Staaten sucht derzeit als Imageträger seiner ostmitteleuropäischen Partner Tschechien, Polen und Ungarn aufzutreten. Die Finanzkrise hatte die Slowakei schneller als die anderen überwunden. Liberale Reformen und niedriges Lohnniveau zogen vor allem die internationale Autoindustrie ins Land und machten besonders die Region um Bratislava zum attraktiven Standort. Allerdings weist die Slowakei ein starkes West-Ostgefälle auf, und die jüngsten Parlamentswahlen im Frühjahr führten zu einem deutlichen Rechtsruck . Wie die anderen Visegrad-Staaten weigert sich die Slowakei, Flüchtlinge nach einer EU-Quote aufzunehmen . Für Kenner der politischen Szene hat das aber weniger mit Radikalität als mehr mit der eigenen Geschichte zu tun. Wo steht die Slowakei in dieser Zukunftsfrage der EU heute?Johannes Jetschgo hat darüber in Bratislava unter anderem mit Iveta Radicova, der früheren Regierungschefin gesprochen.


Begräbnisstätten in Schweizer Parkanlagen

In den Tagen rund um Allerheiligen wird der Toten gedacht, Gräber werden gepflegt und neu geschmückt. Das hat nicht nur bei uns Tradition. In der Schweiz geht der Trend bei der Friedhofskultur in eine andere Richtung. Friedhöfe werden immer mehr zu parkähnlichen Anlagen, in denen Ruhesuchende und Spaziergänger, ja sogar Jogger gerne gesehen sind. Ein Grund ist im zunehmenden Aufkommen von Gemeinschaftsgräbern zu suchen, wie überhaupt die Gräberkultur in der Schweiz einige Varianten zulässt. Details von unserer Schweiz-Korrespondentin Raphaela Stefandl

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