Alte Puppe

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

Woran liegts? Gewalt an Frauen und Kindern nimmt nicht ab

Am 25. November starten die "16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen". Es handelt sich um eine internationale Kampagne. Weltweit nützen Fraueninitiativen den Zeitraum vom Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember), um auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen. Österreich nimmt seit 1992 an der Kampagne teil.
Hierzulande trifft es eine von fünf Frauen.
Körperliche und sexuelle Gewalt geschieht meist zuhause - durch den eigenen Lebensgefährten oder Ehemann. Oder am Arbeitsplatz durch Chefs oder Kollegen. Frauen werden geschlagen, zum Sex gezwungen oder durch Psychoterror unter Druck gesetzt. Meist geht es um Macht und Kontrolle, die Täter sind fast immer männlich. Die Folgen sind neben sichtbaren körperlichen Schäden vor allem psychisches Leid.
Besonders schlimm, wenn auch Kinder zu Zeugen der Gewalt an der Mutter, oder selbst misshandelt werden.
Viele Betroffene entwickeln psychosomatische Erkrankungen. Weil viele der Gewaltopfer aus Angst oder Scham schweigen, sind gerade Medizinerinnen und Mediziner gefordert, wachsam zu sein und Spuren von Gewalt zu erkennen.
Täterarbeit ist Opferschutz. Diesem Zusammenhang wird in Österreich schon seit vielen Jahren Rechnung getragen.
Das in Österreich etablierte "Training für Männer zur Beendigung von gewalttätigem Verhalten in Paarbeziehungen & Unterstützung für Opfer" ist international anerkannt. Die Männer werden mindestens elf Monate intensiv in Einzel- und Gruppensettings betreut.
Die Besonderheit: Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit jenen Institutionen, die den Opferschutz für die betroffenen Frauen übernehmen. Damit ist der Informationsaustausch zum Schutz der Frau gegeben.

Um auf die rund 300.000 jährlich betroffenen Frauen aufmerksam zu machen, organisiert der Verein der "Autonomen Österreichischen Frauenhäuser" zum siebenten Mal zusammen mit der Wiener Gerichtsmedizin und der Volksanwaltschaft die Vortragsreihe "Eine von fünf - Gewaltschutz für Frauen in allen Lebenslagen". Themen dieser Ringvorlesung sind unter anderem besonders gefährdete Frauen, Menschenhandel & Flucht, Strafvollzug & justizieller Frauenschutz" sowie medizinische Versorgung.

Dieses Mal spricht Univ.-Prof.in Dr.in Karin Gutiérrez-Lobos mit ihren Gästen über das noch immer tabuisierte Thema Gewalt gegenüber Frauen und Kindern.

Eine Sendung von Dr. Christoph Leprich, Dr.in Jana Meixner und Mag.a Nora Kirchschlager.

Service

Andrea Brem
Geschäftsführerin des Vereins Wiener Frauenhäuser
Amerlingstraße 1
1060 Wien
Tel. +43/1/485303011
E-Mail
Verein Wiener Frauenhäuser

Ass.-Prof.in Dr.in Daniela Dörfler
Fachärztin für Geburtshilfe und Frauenheilkunde
Klinische Sexologin und Sexualtherapeutin
Leiterin der Kinderschutz- und Opferschutzgruppe an der Frauenklinik
Oberärztin an der Abt. für allg. Gynäkologie und gynäkologische Onkologie des AKH Wien
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel. +43/1/40400 29620
E-Mail

Mag. Dieter Schmoll
Mitarbeiter der Männerberatung Wien seit 1988, Obmann des Instituts für Forensische Therapie, tätig in verschiedenen Programme zum Thema Gewalt , Einzel- und Gruppenarbeit an Justizanstalten, Lehrtätigkeit an Propädeutikums-, Fachspezifikums- und Erwachsenenbildungseinrichtungen, Lehrtherapeut für Integrative Gestalttherapie im ÖAGG
Erlachgasse 95/5
1100 Wien
Tel. 01/6032828
Tel. 0699/19462616
E-Mail
Männerberatung

Eine von fünf: Gewaltschutz für Frauen in allen Lebenslagen 2016/17
Autonome österreichische Frauenhäuser
Zusammenschluss österr. Frauenhäuser
Frauenhelpline gegen Gewalt
Wiener Programm für Frauengesundheit
Spezielle Beratungsstellen für Kinder und Jugendliche bei Gewalt
Training für Männer zur Beendigung von gewalttätigem Verhalten in Paarbeziehungen & Unterstützung für Opfer (Trainingsprogramm)
Gewalt gegen Kinder und Jugendliche - Leitfaden für die Kinderschutzarbeit in Gesundheitsberufen
Täterarbeit ist Opferschutz

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