DPA/JAN-PETER KASPER
Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
REIHE: KRIMINALFÄLLE DER WISSENSCHAFT
"Ich habe abgeschworen".
Der Fall Galilei.
Ein Feature von Armin Stadler
22. Dezember 2016, 19:05
22. Juni 1633, Rom. In der Kirche Santa Maria sopra Minerva kniet der fast 70-jährige Galileo Galilei vor zehn Kardinälen nieder und nimmt den Urteilspruch des Inquisitionsgerichts entgegen: eine unbefristete Haftstrafe (in einen lebenslänglichen Hausarrest umgewandelt), ein Publikationsverbot für sein Buch "Dialog über die zwei hauptsächlichsten Weltsysteme" und sieben Bußpsalmen pro Woche für die nächsten drei Jahre. Danach verliest Galilei einen für ihn vorbereiteten Widerruf und schwört dem kopernikanischen Weltbild ab. Damit steht die Erde wieder still und ist noch immer Zentrum der Welt, so wie es die Heilige Schrift verlangt.
Doch die Rollen von Gut und Böse sind weniger klar verteilt, als es die Legenden erzählen, die sich hartnäckig um diesen berühmtesten Kriminalfall der Wissenschaftsgeschichte ranken. Galilei, der Begründer der empirischen Astronomie und experimentellen Physik, hatte einen guten Draht zur Kirche und war kein Märtyrer der Wissenschaft.
Sendereihe
Gestaltung
- Armin Stadler
