AP/CTK/JOSEF VOSTAREK
Radiokolleg - Die Hammerschläge von Wittenberg
500 Jahre Luther und die Reformation
(2). Gestaltung: Brigitte Voykowitsch
3. Jänner 2017, 09:05
Ob Martin Luther am 31. Oktober 1517 tatsächlich seine 95 Thesen am Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen hat, ist bis heute umstritten. Fest steht: Der damals 33-jährige deutsche Augustiner-Mönch und Theologieprofessor leitete eine theologische und historische Entwicklung ein, die weit über das hinausging, was er beabsichtigte.
Luther wollte die katholische Kirche zu substanziellen inneren Reformen veranlassen. Insbesondere das Ablass-Geschäft und generell der Kommerz mit dem Seelenheil der Menschen erregten ihn zutiefst. Das war nicht das Verhältnis von Gott, Kirche und Christenmenschen, das er aus den biblischen Texten ableitete. Mit seinen Thesen wurde Luther zum "erfolgreichsten Ketzer" der Weltgeschichte, wie manche Wissenschafter/innen das formulieren.
Im Jubiläumsjahr 2017 wollen Expert/innen aber nicht nur die Folgen der Reformation für die Katholische Kirche und die neuen evangelischen Kirchen untersuchen, sie wollen auch Luther selbst wieder einer kritischen Bewertung unterziehen. Luther wollte die Kirche reformieren, aber er stellte die hierarchische Gesellschaftsordnung nicht in Frage. Bis heute gibt es heftige Debatten darüber, wie fortschrittlich Luther wirklich gesinnt war.
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- Brigitte Voykowitsch