Radiokolleg - Arbeiten, wo andere Urlaub machen

Die Tourismusbranche und ihre Beschäftigten
(3). Gestaltung: Beate Firlinger

Ob Almenrausch oder Altstadtflair, Sommerfrische oder Wintersport, Wellness oder Sightseeing, Kulturgenuss oder Gaumenfreuden - Österreich lockt mit vielfältigen touristischen Angeboten Gästescharen aus aller Welt an. Laut Statistik Austria gab es im Jahr 2015 knapp 40 Millionen Ankünfte und über 135 Millionen Nächtigungen. Damit wurde ein neues Rekordergebnis erzielt.

Trotz guter Buchungslage herrscht im heimischen Tourismus aber nicht nur eitel Wonne. Denn die Branche hat zwar Wachstumspotenzial, kämpft jedoch gleichzeitig mit massiven Image- und Personalproblemen. So werden allerorts händeringend Köche und Köchinnen, Restaurantfachleute, Rezeptionist/innen oder Aushilfskräfte gesucht. Auch an Lehrlingen mangelt es, weil immer weniger Jugendliche eine einschlägige Ausbildung anpeilen.

Österreichweit arbeiten mehr als 200.000 Menschen im Beherbergungs- und Gaststättenwesen, darunter auch zahlreiche Fachkräfte aus den EU-Nachbarstaaten. Die Jobs sind belastend, die Dienstzeiten familienfeindlich und die Kollektivverträge niedrig. Beschäftigte wechseln daher häufig in andere Berufsfelder. Die Gewerkschaft Vida spricht von einer Fluchtbranche und fordert bessere Arbeitsbedingungen. Der Tourismus biete krisenfeste Arbeitsplätze und attraktive Karrieremöglichkeiten, werben hingegen die Vertreter der Hotellerie und Gastronomie um Ein- und Umsteiger aus dem In- und Ausland.

Es sind vor allem kleinere Unternehmen, die abseits der Ballungszentren die österreichische Tourismuslandschaft prägen. Diese Betriebe werden vielfach schon seit Generationen von Familien geführt und tragen zur Wertschöpfung und Nachhaltigkeit in den ländlichen Regionen bei. Auch immer mehr Bäuerinnen und Bauern schlüpfen in die Gastgeberrolle. Sie vermieten auf ihren Höfen liebevolle Unterkünfte, servieren bodenständige Schmankerl und lassen erholungssuchende Städter am landwirtschaftlichen Leben teilhaben.

Doch was heißt es, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen? Wie gelingt es, qualifiziertes Personal und Nachwuchs für den Fremdenverkehr zu gewinnen? Wie gestalten sich die Ausbildungswege und Werdegänge im Hotel- und Gastgewerbe? Und welche neuen Anforderungen stellen sich im digitalen Zeitalter an die Branche und ihre Beschäftigten? Beate Firlinger wirft einen Blick hinter die Kulissen des österreichischen Tourismus.

Service

Literatur:

Peter Zellmann, Sonja Mayrhofer: Die Urlaubsrepublik. Die Zukunft des Tourismus in Österreich, MANZ Verlag 2015

Links:

Institut für Freizeit- und Tourismusforschung - IFT
Österreichische Hoteliervereinigung - ÖHV
Mach Karriere in Hotel
Gewerkschaft vida: Fachbereich Tourismus
Universität Innsbruck: KMU & Tourismus
Fachhochschule Salzburg: Tourismusforschung
response & ability: Christian Baumgartner
Uralub am Bauernhof
Dorferhof Mostviertel
Palais Coburg Residenz Wien
Hotel Zimba Schruns
Landhotel Salzburger Dolomitenhof
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