Vom Leben der Natur

Rätselhafte Pflanzenreste. Der Archäobotaniker Andreas Heiss über verkohlte und verschüttete Funde aus der Vorzeit.
Teil 5: Pimpernuss als Grabbeigabe.
Gestaltung: Ilse Huber

Bei Ausgrabungen findet man nicht nur Knochen und Kunsthandwerkliches, sondern
auch Beigaben, die von Pflanzen stammen. Sie sind auf den ersten Blick nicht sofort
als Samen oder Wurzeln erkennbar, sondern verstecken ihre wahre Identität hinter verkohlten oder zusammengepressten "Knödeln". Ihr Aussehen unterscheidet sich oft
kaum von der Umgebung.

Doch bei genauerem Hinsehen, unter Einsatz von speziellen Geräten und Methoden,
treten besondere Überraschungen für die Archäobotaniker zutage: zum Beispiel
geschnitzte Mobiliarteile oder Textilien, die mit Pflanzen gefärbt wurden. Die
Bestimmung ihrer Herkunft erfordert viel Recherchearbeit in situ, aber auch in den
lokalen Archiven. Ob in heimischen Seeufersiedlungen, im Schlamm oder im
orientalischen Erdreich: Essensreste und Backofenrückstände geben viel Aufschluss
über vergangenes Leben, aber auch Latrinen stellen etliche Hinweise für
Wissenswertes aus der Vorzeit dar.

Service

INTERVIEWPARTNER:

Mag. Dr. Andreas Heiss
Österreichisches archäologisches Institut ÖAI der ÖAW
Österreichische Akademie der Wissenschaften

Erbsenzähler

Projekte: "Zeitensprung" und "PLANTCULT"


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