Zur Rolle des Rechts.

11. Juli 2017, 13:00

Die Rechtsphilosophie stellt grundlegende Fragen zum menschlichen Zusammenleben - etwa wie es zu den Rechtssystemen kommt, die das soziale Leben regeln und deren Normen verbindlich verschriftlichen. Oder wie die Vereinnahmung des Rechts durch Macht und ökonomische Interessen verhindert werden kann, ob Recht und Gerechtigkeit überhaupt etwas miteinander zu tun haben, wie ungerechtes Recht überwunden werden kann und durch welche Art der Rechtsauslegung Demokratien gefährdet sein können.

Der Jurist und Philosoph Alexander Somek hat - nach zwölf Jahren akademischer Lehre in den Vereinigten Staaten - nun den Lehrstuhl für Rechtsphilosophie an der Universität Wien inne. In seinen zahlreichen Büchern und Artikeln in dem er rechtliche Grundsatzfragen aufwirft, die vom Rauchverbot in EU-Ländern bis hin zu demokratierechtlichen Fragestellungen reichen, geht es ihm stets darum, wie Menschen respektvoll und mit möglichst wenigen Freiheitseinschränkungen friedlich miteinander leben können: "Recht ist die Antwort darauf, dass Dinge und Menschen konträr sein dürfen und können", ist in seinem neuesten Buch "Rechtstheorie" zu lesen.

In der Sendung Punkt eins wirft Alexander Somek, der zu Gast bei Andreas Obrecht ist, einen Blick hinter die Kulisse der alltäglichen Rechtspraxis - und vergleicht auch US-amerikanische und kontinentaleuropäische Zugänge zu Recht, Gerechtigkeit und Aufrechterhaltung der rechtlichen Ordnung.

Hörerinnen und Hörer sind eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen: Sind Gesellschaften ohne Rechtssysteme überhaupt vorstellbar? Welche Vorstellung von Gerechtigkeit spiegelt unser Rechtssystem? Haben Sie schon Erfahrung mit ungerechtem Recht gemacht? Und wenn ja, was haben Sie dagegen unternommen? Schützt unser Rechtssystem die demokratische Ordnung oder passt sich das Recht ohnedies stets den politischen Vorgaben an?

Service

Aktuelles Buch:
Alexander Somek: Rechtstheorie - zur Einführung. Junius Verlag Hamburg. 2017

Sendereihe

• Punkt eins