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Im Gespräch
"Der Mensch kommt zweimal zur Welt, als Person und als Persönlichkeit" - Maya Turovskaja
Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Maya Turovskaja, Theaterwissenschaftlerin, Filmkritikerin, Filmhistorikerin, Drehbuchautorin und Kulturwissenschafterin (Erstausstrahlung am 4. März 2017)
11. August 2017, 16:05
Maya Turovskaya, geboren 1924 in der Ukraine, ist eine der herausragenden russischen Kulturwissenschafterinnen des 20. Jahrhunderts.
Nach ihrem Studium an der philologische Fakultät der Moskauer Lomonossow-Universität und der Theaterfakultät des Staatlichen Instituts für Theaterkunst GITIS (heute Russische Akademie für Theaterkunst) begann sie bereits 1949 - sie war knapp 25 Jahre alt - regelmäßig Essays für Kulturzeitschriften zu verfassen. Aber erst nach dem Ende der Stalin-Zeit begann ihre Karriere als einflußreiche Filmtheoretikerin, Kulturwissenschafterin und Drehbuchautorin.
Internationalen Durchbruch erlangte sie 1965, als sie gemeinsam mit Juri Chanjutin und dem Regisseur Michail Romm das Drehbuch für den Dokumentarfilm "Der gewöhnliche Faschismus" schrieb.
Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz spricht Turovskaya über die Geschichte des Sowjet-Filmes, die Entstehung ihres eigenen Filmes, den Untergang der UdSSR und die Ästhetik des Kapitalismus.
Service
Maya Turovskaya, "Vorwärts in die Vergangenheit. Russlands Sturz ins 21. Jahrhundert", Verlag Vorwerk 8, 2016
Maya Turovskaya, "Suby Drakona" (wörtl. Die Zähne des Drachen), Monografie über die 1930er Jahre, 2015
Wolfgang Beilenhoff und Sabine Hänsgen (Hrsg.), "Der gewöhnliche Faschismus. Ein Werkbuch zum Film von Michail Romm", Verlag Vorwerk 8, 2009
Michail Romm (Regisseur), "Der gewöhnliche Faschismus", Dokumentarfilm (Produktion 1965), erschienen auf DVD 2003
Irina Antonowa und Jörn Merkert (Hrsg.), "Berlin-Moskau / Moskau-Berlin 1900-1950: Bildende Kunst, Photographie, Architektur,Theater, Literatur, Musik und Film", Prestel Verlag München,1995
Maja Josifowna Turowskaja und Felicitas Allardt-Nostiz (Autoren), "Andrej Tarkowskij. Film als Poesie, Poesie als Film", Keil-Verlag Bonn, August 1989