Autor und Regisseur Rupert Henning

1. Oktober 2017, 09:05

Im Rahmen des Ö1-Schwerpunkts "Baujahr '67" anlässlich des 50-jährigen Bestandsjubiläums des Senders macht sich der Autor, Regisseur und Schauspieler Rupert Henning, der ebenfalls heuer seinen 50. Geburtstag feiert, Gedanken darüber, wie ein Mensch zu dem wird, der er geworden ist.

Gemäß dem Satz von Jean Paul Sartre "Der Mensch ist nichts anderes als sein Entwurf, er existiert nur in dem Maße, als er sich entfaltet" stellt er Überlegungen an, welche Ereignisse, familiären und gesellschaftlichen Gegebenheiten in den 1960er und 1970er Jahren prägenden oder wegweisenden Einfluss auf seine Entwicklung und Entfaltung hatten. Mit diesem vielschichtigen Themenkomplex beschäftigt er sich zurzeit auch beruflich: Sein aktuelles Projekt ist die Verfilmung von André Hellers autobiographisch inspirierter Erzählung "Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein". Die Dreharbeiten finden zurzeit im Stift St. Florian statt, dessen heilige Hallen auch den Ausführungen von Rupert Henning eine besondere Akustik verliehen haben. Im Kino wird der Film erst in rund einem Jahr zu sehen sein.

Konkret geht es in Hennings sehr persönlichen und präzisen Gedanken u.a. um flüchtige Augenblicke und vertraute Gerüche, unkontrollierte Schanzensprünge und beherrschte Sprachlosigkeit, über Entfernungen und Annäherungen, Überwindungen und Untergrabungen, die Macht der Vorurteile und den Mut zum Widerstand, Franz Klammer und Wolf Biermann, unbehandelbare Allergien und akustische Heimathäfen, die Vergeblichkeit des Festhaltens und den Zauber der Vergänglichkeit.

Zur Person: Der am 24. Dezember 1967 in Klagenfurt geborene Rupert Henning zählt als Schriftsteller, Schauspieler, Theater- und Film-Regisseur zu den vielseitigsten Künstlern des Landes. Der breiten Öffentlichkeit ist er vor allem als Drehbuch-Autor bzw. Regisseur von "Tatort"-Folgen (Romy 2017 für "Schock"), TV-Filmen (u.a. die Trilogie "Brüder") und Satire-Serien (Romy 2008 für "Die 4 da") bekannt. Mit Erwin Steinhauer spielte er nicht nur das von ihm, Uli Brée, Florian Scheuba und Thomas Maurer verfasste Kabarettprogramm "Ausrichten - ein Lebensprinzip" (2001), sondern auch das von ihm und Florian Scheuba geschriebene 2-Personen-Stück "Freundschaft", das 2004 mit dem "Österreichischen Kleinkunstpreis" ausgezeichnet und 2006 unter seiner Regie verfilmt wurde. Seinen ersten von zahlreichen Literatur-Preisen bekam er bereits im Alter von 18 Jahren (Österreichischer Jugendpreis für Literatur 1985), für seine schauspielerischen Leistungen wurde ihm im Jahr 2000 der Förderungspreis zur Kainz-Medaille zuerkannt.

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