Ein Demonstrant. Das Gesicht mit den Nationalfarben Ägyptens bemalt

AFP/KHALED DESOUKI

Punkt eins

Was blieb vom arabischen Frühling?

Die Suche nach Zukunft in den Trümmern der Gegenwart - sechs Jahre nach dem arabischen Frühling.
Gäste: Dr. Helmut Krieger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien und Univ.-Prof. Dr. Cilja Harders, Politikwissenschaftlerin, Leiterin der Arbeitsstelle Politik im Maghreb, Mashreq und Golf an der Freien Universität Berlin.
Moderation: Andreas Obrecht.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Im Jahr 2011 ging eine Protestwelle durch die arabische Welt - gegen Autoritarismus und Repression, für Demokratie, Menschenrechte und auch eine verteilungsgerechte Ökonomie.

In Tunesien, wo die Revolte für eine umfassende politische Transformation begonnen hatte, und in Ägypten wurden die amtierenden Präsidenten gestürzt, in anderen arabischen Staaten wurden rasch Aufstandsbekämpfungsstrategien entwickelt und umgesetzt, die bis heute zu Gewalt und Unterdrückung führen.

Die derzeitigen Kriege in Syrien, im Irak, in Libyen und im Jemen können ebenso als Folgen des arabischen Frühlings interpretiert werden, wie das Erstarken des Islamischen Staates, die militärischen Interventionen der USA und Russlands, sowie die extreme Lagerbildung in der arabischen Welt selbst - mit den arabischen Golfstaaten und ihrem US-amerikanischen Verbündeten einerseits und dem Iran, der Türkei und Russland andererseits.

Was also hat der arabische Frühling außer Krise, Gewalt und Krieg den Menschen des Nahen und Mittleren Osten eigentlich gebracht? Gibt es überhaupt ein Krisenmanagement, das aus diesen hochkomplexen Konflikten herausführen könnte? Welchen Einfluss haben US-amerikanische, europäische und russische Interventionspolitiken auf mögliche Lösungen? Welche Bedeutung spielen Konfessionalisierung, Re-Islamisierung und die Tatsache, dass "Demokratie" oft als "westliches" Konzept gesehen wird?

Diese Fragen werden in der heutigen Sendung Punkt eins von Helmut Krieger, Sozialwissenschaftler am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien, und von Cilja Harders, Professorin und Leiterin der Arbeitsstelle Politik im Maghreb, Mashreq und Golf an der Freien Universität Berlin diskutiert, die zu Gast bei Andreas Obrecht sind.

Der aus Syrien geflüchtete Omar Khir Alanam tritt heute Abend bei den österreichischen Poetry-Slam-Meisterschaften an, in deutscher Sprache. Via Telefon wird er von seinen Erfahrungen während des arabischen Frühlings erzählen.

Die Redaktion freut sich über Beiträge der Hörerinnen und Hörer unter 0800 22 69 79 und unter punkteins@orf.at

Service

Aktuelles Buch: Helmut Krieger/Magda Seewald/VIDC (Hrsg.)(2017): Krise, Revolte und Krieg in der arabischen Welt. Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster

Sendereihe

Gestaltung

  • Andreas Obrecht

Playlist

Urheber/Urheberin: Malika Zarra
Titel: No Borders
Ausführender/Ausführende: Malika Zarra
Länge: 02:19 min
Label: Bluend Rec.

Urheber/Urheberin: Dhafer Youssef
Titel: Shata (davon 6sek unterlegt)
Ausführender/Ausführende: Dhafer Youssef
Länge: 02:38 min
Label: Hoanzel

Urheber/Urheberin: Rabih Abou-Khalil
Titel: Rabou-Abou-Kabou (davon 2min59sek unterlegt)
Ausführender/Ausführende: Rabih Abou-Khalil
Länge: 04:48 min
Label: Realworld rec.

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