In die dunklen Ecken der anderen filmen

17. November 2017, 13:00

"Natürlich ist es nicht angenehm, wenn man konfrontiert wird mit Wahrheiten über sich selbst", sagt Ulrich Seidl. In seinen international vielfach ausgezeichneten Filmen spiegeln sich die Befindlichkeiten und Abgründe westlicher und genauer österreichischer Menschen auf der Suche nach Glück, nach Befriedigung, nach etwas, was immer außer Reichweite bleiben wird.

Seidl arbeitet häufig mit Laiendarstellern und lässt seine Filme ohne geschriebene Dialoge vor der Kamera entstehen. In einer intensiven Beziehung zu seinen Darstellern leuchtet er Räume aus, die sonst den Blicken anderer Menschen entzogen sind. So entstehen psychologische Portraits und Geschichten, die oft schonungslos hinter die Fassade von scheinbar geordneten bürgerlichen Existenzen blicken.

In seinem gerade im Entstehen begriffenen Film "Böse Spiele" erkundet Ulrich Seidl die familiären Beziehungen und Lebenspfade zweier oberösterreichischer Brüder, die sich beim Begräbnis der Mutter treffen.

Was fasziniert ihn an den Geschichten von Menschen, die seiner eigenen Aussage nach durchschnittlich sind?

Philipp Blom spricht mit Ulrich Seidl über den Unterschied zwischen Darstellen und Bloßstellen, über die Suche nach Liebe und über die Abgründe zwischen Traum, Fantasien und Alltag, über menschliche Niederungen, Geld und Liebe, und Orientierungslosigkeit und die Flucht in die eigenen, dunklen Träume.

Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Sendung zu beteiligen: Per Mail an punkteins(at)orf.at oder live während der Sendung unter der Telefonnummer 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich.

Sendereihe

• Punkt eins