Porträt von Johann Joachim Winckelmann

AP/JENS MEYER

Dimensionen

Der Münzraub

Der Mord an Johann Joachim Winckelmann
Von Ulrike Schmitzer

Am Morgen des 7. Juni 1768 ereignete sich in Triest ein Mordfall, der in die Kunstgeschichte einging. Der deutsche Archäologe Johann Joachim Winckelmann wurde von einem vorbestraften Italiener mit sieben Messerstichen so schwer verletzt, dass er wenig später starb. Ein Raubmord: Winckelmann hatte gerade von Kaiserin Maria Theresia Gold und Silbermedaillen für seine Verdienste um die Wissenschaft erhalten und sie dem Koch gezeigt. Noch heute wird spekuliert, ob die beiden Männer eine Affäre hatten. Der Mörder wurde mitsamt den Münzen gefasst und in einem aufsehenerregenden Prozess verurteilt. - Winckelmann gilt als Begründer des Klassizismus. Er lenkte die Aufmerksamkeit auf die griechische Kunst, in der er die Schönheit vorbildhaft dargestellt sah. Der Archäologe war mit seinen Schriften so einflussreich, dass sogar Goethe über "Winckelmann und sein Jahrhundert" schrieb. Winckelmann saß aber auch manchen Irrtümern auf: Während er von der weißen Kunst der Antike schwärmte, weiß man heute, dass viele Skulpturen bunt waren. - Eine Rekonstruktion der Ereignisse zum 300. Geburtstag Winckelmanns.

Service

Friedrich-Wilhelm von Hase (Hrsg.)
Die Kunst der Griechen mit der Seele suchend
Winckelmann in seiner Zeit
Verlag Philipp von Zabern - WBG 2017.
ISBN 978-3-8053-5095-2

Sendereihe

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