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Renate Bertlmann: #It's you, too

Renate Bertlmann: Ausstellung #It's you, too in der Galerie Steinek

Weltweit herrscht derzeit Aufruhr rund um #Me too und #Time's up.- Initiativen, die bekanntlich nichts Geringeres zum Thema haben, als die Grundrechte der Frauen. Renate Bertlmann, preisgekrönte Pionierin der feministischen Kunst, meldet sich aus diesem Anlass mit einer Ausstellung in der Wiener Galerie Steinek zu Wort.

Bertlmann, Jahrgang 1943, war den größten Teil ihrer Laufbahn subversiv tätig. Einem breiteren Publikum waren ihre Fotosequenzen, Performances und grell-skurrilen Latex-Objekte kaum bekannt, erst in jüngerer Zeit erlangte die Künstlerin größere Aufmerksamkeit. Vergangenes Jahr erhielt sie den Großen Österreichischen Staatspreis für Kunst, die höchste Auszeichnung der Republik für hervorragende Leistungen. Für sie sei es aber vergleichsweise leicht gewesen, ihren Weg zu gehen, so Bertlmann, denn im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen beharrte ihr Ehemann nicht auf der üblichen Rollenverteilung.

Renate Bertlmanns Ausstellung #it's you, too ist ab kommenden Dienstag in der Galerie Steinek zu sehen. Versammelt sind dort ausgewählte Fotoarbeiten, Videos und Installationen. Manche Werke verweisen auf eine abenteuerliche Rezeptionsgeschichte. So wurde der Künstlerin einmal "psychopathische Verirrung" nachgesagt, als sie als Hochschwangere verkleidet mit einem Rollstuhl umherfuhr, um schließlich eine inszenierte Kindesweglegung zu begehen. Was als Protest gegen die ausschließliche Festlegung der Frau auf ihre Mutterrolle gemeint war, führte zu wüsten Beschimpfungen und zur Ausladung von zahlreichen Ausstellungen. Dabei sind Bertlmanns Überspitzungen nie ganz ohne Ironie zu verstehen.

Das Wesen ihrer Kunst aber sei Authentizität, sagt Renate Bertlmann. Und ihr Ursprung eine Freude, die Frauen und Männern gleichermaßen erfahrbar sein sollte: die Freude an der Freiheit.- Gestaltung: Christa Eder

Service

Galerie Steinek: Renate Bertlmann: "#it´s you, too"
Vernissage 16. Jänner, 19 Uhr
Ausstellungsdauer 17. Jänner bis 1. März 2018
Einführung Gabriele Schor, Sammlung Verbund
Galerie Steinek

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