Jutta Schwerin

INGRID STEINMEISTER

Da capo: Im Gespräch

Ich wünschte, es würde gerechter zugehen in Israel.

"Ein Leben zwischen Israel und Deutschland" - Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Jutta Schwerin, Architektin und ehem. Grünen-Politikerin

Jutta Schwerin kam im Februar 1941 in Jerusalem zur Welt. Noch war Palästina unter britischem Mandat. Erst nach erbitterten Untergrundkämpfen und dem Schrecken der Shoa konnte David Ben-Gurion 1948 im Museum von Tel Aviv den Staat Israel ausrufen.

Jutta war zu jenem Zeitpunkt sieben Jahre alt, ihr kleiner Bruder, Tom Segev, heute einer der bekanntesten Historiker Israels, drei. Ihre Eltern, Ricarda und Heinz Schwerin, waren Studierende am Bauhaus in Dessau gewesen. Wegen ihres kommunistischen Engagements hatte sie Direktor Ludwig Mies van der Rohe auf Druck der Dessauer NSDAP 1932 der Schule verwiesen.

Von Triest aus flüchteten sie nach Palästina, ließen sich in Jerusalem nieder und produzierten dort "wood toys schwerin". Bei einem Einsatz für die Untergrundarmee Hagana verunglückte 1948 Vater Heinz. Von nun an musste die Mutter ihre Kinder alleine durchbringen.

Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz berichtet Jutta Schwerin, die von 1987 - 1990 für die Grünen dem Deutschen Bundestag angehörte und bis 2008 als freie Architektin arbeitete, über ihre Kindheit in Israel, warum sie 1961 das Land in Richtung Deutschland verliess und was das alles mit David Ben-Gurion zu tun hatte.

Service

Jutta Schwerin, "Ricardas Tochter. Leben zwischen Deutschland und Israel", Spector Books 2012

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