Schneebedeckter Ast eines Apfelbaums

APA/DPA/UNBEKANNT

Des Cis

Kühne Früchte eines konservativen Apfelbaums

mit Peter Kislinger. Das Quartetto Cremona und Andrea Lucchesini mit Werken von Camille Saint-Saëns.

Zu Lebzeiten wurde Camille Saint-Saëns von Gounod, Rossini, Berlioz und Liszt verehrt. Seinen Schülern, darunter Gabriel Fauré, empfahl er das Studium der "alten Musik", vor allem Bachs, Händels und Rameaus. Er selbst verglich sich mit einem Apfelbaum - so wie dieser Äpfel, produziere er Musik.

Das famose Quartetto di Cremona legt mit dem im Alter von 20 entstandenen Klavierquintett op. 14 ein Frühwerk und dem im Alter von 69, auf Drängen des belgischen Geigenvirtuosen Eugène Ysaÿe, entstandenen Streichquartett op. 112 fast so etwas wie ein Spätwerk von Saint-Saëns vor. Den diversen Ansprüchen der beiden Werke werden das Quartett und der Pianist Andrea Lucchesini auf berückende Weise gerecht.

Im in Melodiebildung, Klanglichkeit und Form an Schubert, Schumann oder Mendelssohn gemahnenden Quintett, dessen Klavierpart der Komponist, der ja selbst einer der führenden Pianisten seiner Zeit war, zwar eher wie ein technisch überaus anspruchsvolles, ja virtuoses Klavierkonzert anlegte, werden die Streicher aber durchaus ebenbürtig behandelt und daher gefordert.

Es ist aber das Quartett op. 112, das diese Aufnahme zu einem Muss macht; zum einen liegt dies am Werk selbst - dass es nicht zu den Standardwerken der Gattung zählt, liegt wohl auch am Entstehungsjahr 1899 ("da hat man doch schon ganz anders komponiert ... Konservativer, Reaktionär ... "), zum anderen an der stupenden Klangsinnlichkeit, die das Quartetto Cremona zu entfalten weiß, und dem fast spontan wirkenden Musizieren, das aber nicht auf Kosten der Präzision der Einzelstimmen geht, die den Musikern von der an die großen deutsch-österreichischen Werke der Gattung gemahnenden Partitur abverlangt wird. So überrascht es dann nicht, wenn man erfährt, dass sie ihre Kunst bei Piero Farulli vom Quartetto Italiano und bei Hatto Beyerle erlernt haben.

Service

Aktuelle Aufnahme:
CAMILLE SAINT-SAENS
Klavierquintett op.14
Streichquartett Nr.1 op. 112
Andrea Lucchesini, Klavier
Quartetto di Cremona
Audite 4068365

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Camille Saint Saens/1835 - 1921
Album: SAINT SAENS: Piano Quintet / String Quartet No. 1 / Andrea Lucchesini / Quarett di Cremona
Titel: Klavierquintett in a-moll op.14 (f. Klavier, 2 Violinen, Viola u.Violoncello)
* Presto - 3.Satz (00:04:58)
Ausführende: Quartetto di Cremona
NI Andrea Lucchesini / Klavier
Ausführender/Ausführende: Cristiano Gualco / Violine
Ausführender/Ausführende: Paolo Gramaglia / Violine
Ausführender/Ausführende: Andrea Lumachi / Kontrabass
Ausführender/Ausführende: Giovanni Scaglione / Violoncello
Länge: 04:36 min
Label: Audite 4068365

Komponist/Komponistin: Camille Saint Saens/1835 - 1921
Titel: Quartett für Streicher Nr.1 in e-moll op.112
* Allegro - 1.Satz (00:11:28)
Streichquartett
Ausführende: Quartetto di Cremona
Ausführender/Ausführende: Cristiano Gualco / Violine
Ausführender/Ausführende: Paolo Gramaglia / Violine
Ausführender/Ausführende: Simone Gramaglia / Viola
Ausführender/Ausführende: Giovanni Scaglione / Violoncello
Länge: 08:47 min
Label: Audite 4068365

Komponist/Komponistin: Egon Wellesz/1885 - 1974
Titel: Symphonie Nr.1 in C-Dur op.62
* Molto adagio sostenuto - 3.Satz (00:11:53)
Orchester: Radio Symphonieorchester Wien
Leitung: Gottfried Rabl
Länge: 05:20 min
Label: cpo 9999982

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