HARALD ZECHMEISTER
Vom Leben der Natur
Überlebenskünstler in grünen Polstern
Der Botaniker Harald Zechmeister über Moose.
Teil 4: Anzeiger für die Luftqualität
Gestaltung: Lothar Bodingbauer
16. März 2018, 08:55
Moose erkennt man an ihrer leuchtend grünen Farbe. Zumindest, wenn es feucht ist. Sie brauchen keine Wurzeln, um Nährstoffe aufzunehmen, sondern um sich am Boden, am Stein oder an Bäumen festzuhalten. Sie gehören wie die Farne auch zu den Sporenpflanzen. Die Spermatozoiden der Moose befruchten die Eizelle - dazu braucht es aber viel Wasser um die Pflanze. Sie müssen schwimmen, ein Relikt ihrer Entstehung. Moose waren unter den ersten Landpflanzen, sie kamen aus dem Meer.
Moose wachsen heute oft auf Standorten, wo sie keine Konkurrenz haben und können dort Nährstoffe aus der Luft aufnehmen, genauso wie das Wasser. Moose sind wechselfeucht und können auch Trockenzeiten lange überstehen. Sie leben kaum im Wasser, sehr wohl aber in Spritzwasserbereichen entlang von Fließgewässern.
Als früheste Verwendung sind Moose als Material für Abdichtungen bekannt, sie wurden auch als Verbandmaterial oder Windeln verwendet, weil sie viel Feuchtigkeit aufnehmen können und antibiotische Wirkungen haben.
Service
Doz. Mag. Dr. Harald Zechmeister
Universität Wien
Department für Botanik und Biodiversitätsforschung
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