Martin Luther King, 1968

AP/JACK THORNELL

Gedanken für den Tag

Kurt Remele zum 50. Todestag von Martin Luther King Jr.

"Vom Kriminellen zum Nationalheiligen" - Zum 50. Todestag von Martin Luther King Jr. spricht Kurt Remele, Theologe und Ethiker - er lehrt Ethik und christliche Gesellschaftslehre an der Universität Graz. - Gestaltung: Alexandra Mantler

Im Sommer des Jahres 2009 wurde in London ein Theaterstück der jungen US-amerikanischen Autorin Katori Hall uraufgeführt. Es hieß "The Mountaintop", "Der Gipfel des Berges". Es geht in dem Stück nicht um Klettertouren, sondern um den afroamerikanischen Baptistenpastor Dr. Martin Luther King.

Am Abend des 3. April 1968 hielt King in Memphis, Tennessee, vor 2000 Menschen eine seiner eindrucksvollsten Reden. In Anspielung auf Moses, der kurz vor seinem Tod von einem Berggipfel aus das Land der Verheißung erblickte, erklärte King über sich selbst: "Ich bin auf dem Gipfel des Berges gewesen. ... Ich habe das Gelobte Land gesehen. Vielleicht gelange ich nicht dorthin mit euch. Aber ihr sollt heute Abend wissen, dass wir, als ein Volk, in das Gelobte Land gelangen werden."

Kings Ängste und Todesahnungen spielen in Halls Theaterstück eine zentrale Rolle. In ihrer fiktiven Darstellung der letzten Nacht vor seinem Tod zeigt sie den Bürgerrechtler ganz ohne Heiligenschein. King ist müde und mürrisch. Seine Füße stinken, und seine Socken haben Löcher. Eine hübsche junge Angestellte des Motels namens Camae bringt ihm Kaffee. Die beiden debattieren und flirten miteinander. Camae parodiert den großen Redner. King will von ihr wissen, ob er mit oder ohne Schnurrbart vorteilhafter aussieht. Nach und nach wird klar, dass Camae gar keine Bedienstete des Motels ist, sondern ein Engel, der King auf seinem letzten Lebensweg begleitet.

Am 4. April 1968 um 18:01 Uhr wurde Martin Luther King im Alter von 39 Jahren durch einen Gewehrschuss ermordet, als er auf dem Balkon des Lorraine Motels stand. Zwei Monate später wurde der mutmaßliche Täter, ein gewisser James Earl Ray, verhaftet. Bis heute ist ungeklärt, ob Ray allein gehandelt oder an einer Verschwörung mitgewirkt hat.

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Sendereihe

Gestaltung

Übersicht

Playlist

Komponist/Komponistin: Claude Michel Schönberg
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Alain Boublil
Bearbeiter/Bearbeiterin: Herbert Kretzmer
Bearbeiter/Bearbeiterin: Jean Claude Lucchetti
Album: LIVING THE DREAM - A TRIBUTE TO DR. MARTIN LUTHER KING, JR.
Titel: I dreamed a dream / aus dem Musical "Les Miserables"
Solist/Solistin: Aretha Franklin /Gesang m.Begl.
Länge: 02:00 min
Label: Hip-O Records/BMG HIP 40101

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