EKKEHARD WACHMANN
Vom Leben der Natur
Liebesgesänge und Schaumnester
Der Gesang der Zikaden.
Die Zoologin Hannelore Hoch über kleine, pflanzensaftsaugende Insekten.
Teil 2: Liebesgesänge und Todesschreie
Gestaltung: Anja Peterson
10. April 2018, 08:55
Wer kennt sie nicht, die Gesänge von Insekten, die in den Tropen oder der Mittelmeerregion die Luft durchdringen. Oft handelt es sich dabei um Zikaden-Männchen, die lautstark um paarungswillige Weibchen werben oder versuchen, ihr Revier abzugrenzen. Manche sind noch in einer Entfernung von 600 Metern zu hören.
Zu einem lautstarken Massenauftreten von Zikaden der Gattung Magicicada kommt es alle 13 beziehungsweise 17 Jahre im Nordosten der USA. Jahrelang leben die Larven im Boden, dann kommen Millionen von Tieren an die Oberfläche, um fast gleichzeitig zu schlüpfen. Zu Tausenden sitzen die Insekten auf Bäumen und veranstalten einen ohrenbetäubenden Lärm.
Nur die sogenannten Singzikaden produzieren Gesänge, die für das menschliche Ohr hörbar sind. Die Kleinzikaden hingegen kommunizieren nicht mit Schallwellen über die Luft, sondern über Vibrationen des Untergrunds, auf dem sie sitzen.
Zu diesen Kleinzikaden gehörten auch einige auf Hawaii lebende Arten, die ihr ganzes Leben in Lava-Höhlen verbringen. Die nur gut zwei Millimeter großen, blinden und flugunfähigen Tiere ernähren sich vom Pflanzensaft, den sie aus Wurzeln saugen, die in die unterirdischen Hohlräume hineinragen.
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