Leporello
Gavin Bryars über Marilyn Monroe
Marilyn Forever im Kasino am Schwarzenbergplatz
Ausstellung Fragment in der MAK-Galerie
17. April 2018, 07:52
Marilyn Forever im Kasino am Schwarzenbergplatz
"Warum bist du so traurig? Du bist das traurigste Mädchen, das ich je kennengelernt habe", sagt Clark Gable zu Marilyn Monroe in "The Misfits" - zu Deutsch: Nicht gesellschaftsfähig. Es war der letzte Film der beiden Hollywood-Ikonen. Als "The Misfits" 1962 eine Woche lang im englischen Städtchen Sheffield gezeigt wurde, waren die beiden Schauspieler schon nicht mehr am Leben. Der englische Komponist Gavin Bryars, damals 19 Jahre alt, saß sieben Tage, vier Vorstellungen täglich, gebannt im Kino. Das Drehbuch von Arthur Miller auf den Knien, erlag er der düsteren Schönheit dieses Films. Dass Gavin Bryars 45 Jahre später eine Oper über Marilyn Monroe schreiben würde, ahnte er damals noch nicht. Das Leben bescherte ihm einen Zweitwohnsitz auf Vancouver Island, wo er sich mit der Schriftstellerin Marilyn Bowering anfreundete. Sie schrieb für Bryars das Libretto zur Kammeroper Marilyn Forever, die derzeit im Kasino am Schwarzenbergplatz in einer Produktion der Volksoper zu sehen ist. Die Sängerin Rebecca Nelsen spielt Marilyn Monroe als eine verletzliche, ganz natürliche Frau. Abgehoben will Gavin Bryars mit seiner Oper nicht sein, er will auch Menschen für diese Kunstform begeistern, die normalerweise nicht in die Oper gehen. Mit Marilyn Forever hat er eine sanfte Liebeserklärung an eine der schillerndsten Frauen Hollywoods geschrieben.- Gestaltung: Helene Sommer
Ausstellung Fragment in der MAK-Galerie
Ornamente sind ein geometrisch angelegtes Netz, in dem man schnell gefangen wird, wenn man sich länger damit beschäftigt." So begründet die seit 1990 in Wien und der Steiermark lebende, rumänische Künstlerin Adriana Czernin ihre intensive Auseinandersetzung mit symmetrischen, sich wiederholende Mustern und Formen. Ihren Eigenschaften, möglichen Asymmetrien oder Widersprüchen. Vor vier Jahren kam die Künstlerin mit Holzornamenten aus einem "Minbar" in Berührung. Das ist die Kanzel einer Moschee - in dem Fall, der Ibn-Tulun-Moschee in Kairo aus dem 13. Jahrhundert. Teile davon gehören seit 1907 zur Sammlung des Wiener Museums für angewandte Kunst. So bekam Adriana Czernin die Gelegenheit, mit den orientalischen Ornamenten zu arbeiten. Das Ergebnis ist heute Abend erstmals bei der Ausstellungseröffnung "Fragment" in der MAK-Galerie zu sehen. Auf Basis der historischen Holzstücke sind Werke entstanden, die verschiedene Aspekte geometrischer Konstruktion thematisieren. Die zentrale Arbeit ist eine überdimensionale, sehr geometrische Zeichnung, auf der die fehlenden Teile angedeutet und die bestehenden Originalstücke so angebracht sind, dass sich neue Zusammenhänge ergeben. Wissenswertes über die Minbar und ihre Fragmente in der MAK-Sammlung erfährt man übrigens diesen Donnerstag bei der Kuratoren-Führung oder auf den Infotafeln in der Ausstellung. - Gestaltung: Ursula Muerling-Darrer
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