
AP/FELISPE DANA
Dimensionen
Turbo für Genveränderungen
Potenzial und Risiken von Gene Drive
Von Birgit Dalheimer
29. Mai 2018, 19:05
Die Anopheles-Mücke ausrotten, um die Malaria zu bekämpfen - an diesem Projekt wird mithilfe eines Prinzips gearbeitet, das Gene-Drive oder Genantrieb heißt. Es sorgt für schnellere genetische Veränderungen in einer ganzen Population, indem die Genveränderung sich selbst verdoppelt und so mit viel höherer Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen vererbt wird als bei klassischen Genmanipulationen.
Bei der Malariabekämpfung wird so den Mücken ein Gen eingebaut, das sie in wenigen Generationen unfruchtbar machen soll. Die Überträger der Malaria würden damit ausgerottet. Weitere Anwendungen sind in anderen medizinischen Bereichen, in der Landwirtschaft und im Naturschutz denkbar. - Bedeutet Gene Drive das "Ende der Natur", wie Umweltschutzorganisationen in einem 2016 veröffentlichten Manifest befürchteten? Kann Gene Drive ganze Ökosysteme verändern oder eine Art binnen kürzester Zeit ausrotten? Die Chancen und Gefahren von Genveränderungen, die wie Kettenreaktionen ablaufen, werden derzeit kontrovers diskutiert.
Sendereihe
Gestaltung
- Birgit Dalheimer