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Dimensionen
Wenn Chemikalien wie Hormone wirken
Eine unterschätzte Gefahr für die Gesundheit?
Von Sabrina Adlbrecht
12. Juni 2018, 19:05
Sie finden sich in Lebensmittelverpackungen, Kosmetika, bestimmten Arzneimitteln und in Pestiziden, kommen aber auch natürlich in Pflanzen vor: Substanzen, die das Hormonsystem unseres Körpers beeinflussen - und schädigen können.
Da sie auf verschiedene Weise mit unserem Hormonsystem interagieren können, Effekte oft zeitverzögert auftreten und die Konzentrationen unter der Nachweisgrenze von Standardmessmethoden liegen, ist eine Risikobewertung äußerst schwierig. Trotzdem häufen sich Studien, die Umwelthormone mit einer ganzen Reihe von Krankheiten und Gesundheitsproblemen in Zusammenhang bringen, darunter Krebs, Autismus, Fettleibigkeit und Diabetes.
Laut Einschätzung der WHO dürfte die "umweltbedingte Krankheitslast durch Chemikalien" wegen des Mangels an verfügbaren Daten systematisch unterschätzt werden. Die Europäische Union ist gerade dabei, den Umgang mit solchen Gefahrenstoffen, denen wir täglich ausgesetzt sind, auf Basis wissenschaftlich erarbeiteter Kriterien rechtlich neu zu regeln.