Kürbisblätter

AFP/HELENE VALENZUELA

Radiokolleg - Das Prinzip der Permakultur

Bewirtschaftung ohne Maximierung (4). Gestaltung: Ilse Huber

Lehrkraft Natur: es kann nicht mehr herauskommen als hineingesteckt worden ist. Wasser, Luft und Nährstoffe bringen Kraft und Energie, ihre Nutznießer danken es mit Wachstum. Pflanzen und Tiere koexistieren in einem Lebensraum, der sich im besten Fall selbst erhält. Abfall? Gibt es keinen. Künstliche Regulierung von außen? Auf ein Minimum beschränkt. Je weniger Einfluss genommen wird, desto stabiler bleibt das System.

Das klingt sehr theoretisch, ist es aber nicht. Denn das Ziel möglichst langfristig ausgeglichen zu wirtschaften, kommt aus der Landwirtschaft: der Ausdruck "permanent agriculture" stammt aus dem Englischen, genauer dem Amerikanischen. In den Vereinigten Staaten wurde schon früh dem Boden das Maximum an Ertrag abgerungen. Die Auswüchse der industriellen Landwirtschaft sind bekannt: Monokulturen, hoher Einsatz von fossiler Energie als Sprit für den Traktor und für den Mineraldünger sowie Ausbringung diverser Agrochemikalien. Die negativen Konsequenzen lassen sich nicht nur in überdüngten Gewässern und im Bodenverlust nachweisen.

In den 1970er Jahren etablierten zwei Australier ein Gegenkonzept- die Idee der Permakultur: ein System, in dem Aufwand und Wirkung zusammenspielen. Ziel von Bill Mollison und David Holmgren war es, achtsamer mit dem Vorhandenen umzugehen: sei es Umwelt oder Mensch. Die Ernteerträge sollen langfristig ausreichen, die investierte Energie soll dabei möglichst klein bleiben.

Was in der Landwirtschaft begonnen hat, hat sich seit den letzten dreißig Jahren auch auf andere Lebensbereiche ausgedehnt: längst spricht man schon von Permakultur in der Architektur, in der Stadt- und Regionalplanung und in der Ökonomie. Optimum statt Maximum, Vielfalt statt Einfalt und Dauerhaftigkeit statt Kurzfristigkeit. In Europa haben sich Permakultur-Akademien etabliert, die sich miteinander vernetzen und zum weltweiten Bildungskonzept angewachsen sind. Ganz dem Motto folgend: Alles im Griff.

Service

LITERATUR:

Sepp und Margit Brunner: Permakultur für alle Löwenzahn Verlag, Innsbruck 2007

Graham Bell: Permakultur praktisch, Pala Verlag dt. Ausgabe 2018, Darmstadt

Permakultur Akademie im Alpenraum: Handbuch der Permakultur Gestaltung, 2012
deutsche Übersetzung des englischen Originals von Bill Mollison.

Siegfried Tatschl: 555 Obstsorten für den Permakulturgarten und -balkon. Löwenzahnverlag 2018

LINKS:

Permakultur Akademie

Europäische Permakultur Convergence 2018

Donaugärten

Transition Town

Ecodeco

Holmgren

wikihouse

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Berggebiete

Permakulturwerkstatt Innergreinhof

Permakultur-Info

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