APA/ROLAND SCHLAGER
Ö1 Hörspiel
In memoriam Christine Nöstlinger
In memoriam Christine Nöstlinger
"Iba de gaunz oamen Leit" von Christine Nöstlinger. Mit Ingrid Burkhard, Ursula Strauss, Christian Dolezal und Gerald Votava. Regie: Anatole Sternberg, Bearbeitung: Matthias Jodl und Anatole Sternberg, Musik: Wolfgasng Schlögl. (Rabenhoftheater/ORF 2012)
14. Juli 2018, 14:00
1970 erschien das erste der mittlerweile mehr als hundert Kinder- und Jugendbücher, die die studierte Grafikerin Christine Nöstlinger nicht nur zur international renommierten Autorin machten, sondern auch von Anfang an keinen Zweifel an einem Grundton ihres Gesamtwerkes ließen: an der sozialen und sozialkritischen Note. 1974 veröffentlichte Christine Nöstlinger ihren ersten Gedichtband, im rauen Wiener Vorstadtdialekt: "Iba de gaunz oaman Kinda". Es folgten "Iba de gaunz oaman Fraun" (1982) und "Iba de gaunz oaman Mauna" (1987).
Nöstlingers Trilogie "Iba de gaunz oamen Leit" ist inzwischen ein Klassiker der sozialkritischen Dialektdichtung. Nöstlinger berichtet, scheinbar leidenschaftslos, in frei rhythmischen Versen von den vielen Gesichtern der Armut, von materieller Armut, von Gefühlsarmut und seelischer Verkümmerung, von Aggression aus Angst vor der Leere, von Sehnsucht und anderen Süchten, von Einsamkeit und Seelennot.
Eine Auswahl dieser Dialektgedichte wurde für das Wiener "Rabenhof"-Theater zu einer Geschichte zusammengefügt und verschiedenen Bewohnerinnen und Bewohnern eines Gemeindebaus in den Mund gelegt. In der Hörspielversion sind Ingrid Burkhard und Gerald Votava als Mutter und Sohn zu hören, als Frau und Mann Ursula Strauss und Christian Dolezal. Musik: Wolfgang Schlögl, Regie: Anatole Sternberg (Rabenhof Theater Wien/ ORF, 2012).
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