Punkt eins

Die Grenze als unscharfer Begriff.

Wie Grenzen in die Köpfe und von dort in die Realität kommen.
Gäste: Marianne Gronemeyer, Autorin; Norbert Weixlbaumer und Robert Musil, Institut für Stadt- und Regionalforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Moderation: Xaver Forthuber.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Alle reden über Grenzen: Binnengrenzen und Außengrenzen, Grenzwerte, Obergrenzen und die Grenzen von Ethik und Moral. Die Bundesregierung setzt den Grenzschutz an die Spitze der Agenda für den EU-Ratsvorsitz; ohne Grenzen keine souveränen Staaten, heißt es. Gleichzeitig scheinen uns Digitalisierung und allgemein zunehmende Mobilität in ein Zeitalter der Entgrenzung und Grenzenlosigkeit zu führen. Soeben sind zwei Bücher erschienen, die sich damit auseinandersetzen, was Grenzen eigentlich sind, woher sie kommen und wie sich ihre Rolle gewandelt hat.

Robert Musil und Norbert Weixlbaumer vom Institut für Stadt- und Regionalforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) haben zusammen mit Martin Heintel einen wissenschaftlichen Sammelband herausgegeben, der "theoretische, konzeptionelle und praxisbezogene Fragestellungen" zum Thema Grenze versammelt und gegenüberstellt. Robert Musil ist Generalsekretär der Österreichischen Geographischen Gesellschaft und forscht unter anderem zu Stadtgeografie; Norbert Weixlbaumer beschäftigt sich mit dem territorialen Charakter konkreter ländlicher Räume und war für das vorliegende Buch an einem Beitrag über den Strukturwandel der österreichisch-tschechischen Grenzregion beteiligt. Grenzen, sagen die beiden, sind niemals naturgegeben und unveränderlich, sondern immer das Ergebnis einer menschlichen Abstraktionsleistung.

Die deutsche Erziehungswissenschafterin und Autorin Marianne Gronemeyer nähert sich in ihrem Buch "Die Grenze. Was uns verbindet, indem es trennt" dem Begriff der Grenze in allen seinen Konnotationen als "Paradox der Moderne"; sie denkt darüber nach, was wir tun, wenn wir (uns) ab-grenzen und was Grenz-Erfahrungen mit uns machen.

Was sind Grenzen in Geografie, Politik und Psychologie? Was genau steckt dahinter, wenn gedachte Linien konkrete Geschichte schreiben - über drinnen und draußen, oben und unten, Leben und Tod entscheiden? Hat sich die Bedeutung von Grenzen gewandelt, brauchen wir neue Grenzen oder müssen wir Grenzen anders denken? Diskutieren Sie mit Marianne Gronemeyer, Norbert Weixlbaumer und Robert Musil: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Service

Martin Heintel, Robert Musil, Norbert Weixlbaumer (Hrsg.): Grenzen. Theoretische, konzeptionelle und praxisbezogene Fragestellungen zu Grenzen und deren Überschreitungen. Springer Verlag, 2018.

Marianne Gronemeyer: Die Grenze. Was uns verbindet, indem es trennt. Nachdenken über ein Paradox der Moderne. oekom Verlag, 2018.

Institut für Stadt- und Regionalforschung, ÖAW
Marianne Gronemeyer

Sendereihe

Playlist

Untertitel: Joni Mitchell
Titel: Borderline
Ausführende: Joni Mitchell
Länge: 01:27 min
Label: Reprise 9362457862

Untertitel: Brian Burns
Titel: Bicycling In a Border Town
Ausführende: Brian Burns
Länge: 03:39 min
Label: Palo Duro Records 7012

Untertitel: Mamadou Ba
Titel: No Borders
Ausführende: Malika Zarra
Länge: 01:54 min
Label: Motéma Music MTM 60

Untertitel: The Whitest Boy Alive
Titel: Borders (Ausschnitt)
Ausführende: The Whitest Boy Alive
Länge: 00:46 min
Label: !K7/Asound-Bubbles/Bubbles ASCDO 1

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