Radiogeschichten

Schwarze Mundart in Florida anno 1925

"Spunk" von Zora Neale Hurston. Aus dem Amerikanischen von Anke Caroline Burger. Es liest Katharina Knap. Gestaltung: Nicole Dietrich

Spunk ist ein vitaler, maskuliner Typ. Dass dieser selbstbewusste Mordskerl Angst nicht zu kennen scheint, lockt die Frauen an. Mit seinem Verhältnis zu Lena schürt er die Eifersucht in Joe, ihrem schwachen Mann, ebenso wie Tratsch und Häme in der kleinen schwarzen Gemeinde Eatonville in Florida. "Spunk" bedeutet im US-amerikanischen Slang "Mumm" und um Mut und Feigheit, Schuldgefühle und Aberglaube dreht sich auch diese Kurzgeschichte, erschienen 1925.
Die afroamerikanische Autorin Zora Neale Hurston (1891-1960) schaute den Menschen des Südens auf den Mund und schrieb einige ihrer Erzählungen und Romane in Umgangssprache. Ihr Interesse für Folklore ließ sie afro-amerikanische Mythen und Erzählungen in Florida, Louisiana, Haiti sammeln und Voodoo-Praktiken studieren. Sie hatte ein Stipendium an der Columbia University und war Schülerin des Anthropologen Franz Boas. Im New York der 1920er Jahre gehörte sie zur "Harlem Renaissance", jener Künstlergruppe, die Erbe, Identität und Erfahrungswelten der afroamerikanischen Gemeinschaft ins Bewusstsein rief.

Service

Zora Neale Hurston, "Spunk". Aus dem Amerikanischen übersetzt von Anke Caroline Burger. Aus: Günter H. Lenz (Hg.), "Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts", Reclam, 1998

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