SABINE SCHROLL
Vom Leben der Natur
Die Sprache der Stubentiger
Die Tierärztin Sabine Schroll spricht über die Kommunikationsmöglichkeiten von Katzen.
Teil 5: Wohlfühlen auf vier Pfoten
Gestaltung: Nora Kirchschlager
7. September 2018, 08:55
Katzen können zwar nicht reden (worüber viele Halter/innen ziemlich froh sind), sie können uns und anderen Lebewesen aber trotzdem eindeutig klarmachen, was sie wollen bzw. wie es ihnen geht. Das einzige "Wort", das Katzen hervorbringen, ist natürlich das klassische "Miau", von vielen Miezen so eindringlich und ausdauernd vorgetragen, dass wir Menschen meist gar nicht anders können, als das Futter zu servieren, das Bällchen zu werfen oder den Hals zu kraulen. Die Lautsprache der Stubentiger reicht aber weit darüber hinaus. Sie schnurren, knurren, fauchen, kreischen, gurren - wenn sie uns und andere Katzen begrüßen - und schnattern, wenn der Vogel auf der Dachrinne wegen der dazwischenliegenden Fensterscheibe unerreichbar ist.
Auch mit ihrem Körper können Katzen eine ganze Menge ausdrücken.
Eine freundliche Samtpfote kommt uns mit aufgestelltem Schwanz entgegen.
Eine, die sich fürchtet oder schreckt, plustert ihren Schwanz auf, legt die Ohren ganz flach an den Kopf und starrt mit weit geöffneten Augen. Ist sie aggressiv, sträubt sie das Rückenfell und biegt den Schwanz zu einem auf den Kopf gestellten "U".
Wer sich mit seiner Katze auseinandersetzt, wird auch bald wissen, ob sie zufrieden oder unzufrieden ist. Ist letzteres der Fall, zeigt sie dies unter anderem mit einem angespannten Gesichtsausdruck, ständigem Miauen oder Schwanzwedeln. Fühlt sie sich wohl, macht sie ein Geräusch, das wohl jeder Mensch liebt - sie schnurrt. Oder aber sie legt sich auf uns und beginnt mit den Pfoten zu "treteln" - eine Erinnerung an die Zeit, als sie gesäugt wurde.
Service
INTERVIEWPARTNERIN:
Dipl. Tierärztin Sabine Schroll
Tierärztliche Praxis für Katzenmedizin und Verhaltensmedizin
http://www.schroll.at/
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