Radiogeschichten - Neue Literatur aus Österreich
Schwimmen in Böhmen
"Inselhüpfen" von Rhea Krcmarova. Es liest Veronika Glatzner. Gestaltung: Gudrun Hamböck.
7. September 2018, 11:05
Bei der tschechisch-österreichischen Autorin Rhea Krcmarova liegt Böhmen nicht am Meer, sondern Böhmen ist das Meer - kein utopischer Raum, wie bei Bachmann, sondern ein privat-mythischer, in dem die politischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts deutliche Spuren hinterlassen haben. In Tableaus voller Wasser-Metaphern verbindet Krcmarova die Suche nach Sprache und Identität und die Erfahrung von Totalitarismus und Emigration mit slawischen Mythen.
Rhea Krcmarova wurde in Prag geboren und emigrierte mit ihrer Familie aus der CSSR nach Österreich. Sie ist Preisträgerin des Wartholz Literaturwettbewerbs und des Wettbewerbs Schreiben zwischen den Kulturen des Verlags edition exil. Sie veröffentlichte Erzählungen und Theaterstücke in diversen Anthologien, schreibt Opernlibretti, Kurzgeschichten, Essays und Lyrik und übersetzt Dramen und Kurzprosa aus dem Tschechischen.
Neben dem Schreiben experimentiert sie mit transmedialen Textkunstprojekten, Videopoesie und Buchkunst. 2014 erschien ihr Romandebüt "Venus in echt". "Inselhüpfen" stammt aus ihrem neuen Erzählband "Böhmen ist der Ozean", der gerade bei Kremayr & Scheriau erschienen ist.
Service
Rhea Krcmarova, Böhmen ist der Ozean. Erzählungen, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 2018