APA/AFP/Richard Juilliart
Punkt eins
Forschen um des Forschens willen
Vom Nutzen der Grundlagenforschung
Gäste: Univ.-Prof. Dr. Jochen Schieck: Physiker, Leiter des Instituts für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Dr. Artemis Vakianis: Kaufmännische Vizepräsidentin des Wissenschaftsfonds (FWF). Moderation: Andreas Obrecht
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7. September 2018, 13:00
Was hat Forschung für einen Nutzen, die keine praktischen, ökonomisch klar definierbaren Ziele verfolgt? Welche Investitionen in die Wissenschaftsinfrastrukturen sind nötig, damit österreichische Institute und die in ihnen tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Weltspitze mitmischen können? Warum lassen sich Ergebnisse aus der Grundlagenforschung nicht in Kosten-Nutzen-Rechnungen darstellen und warum sollten sie als "öffentliches Gut" betrachtet werden?
Grundlagenforschung entzieht sich per definitionem der direkten Verwertbarkeit und doch verdanken wir ihr die erstaunlichsten und noch vor einigen Jahrzehnten völlig undenkbaren Erfindungen, die unser aller Leben entscheidend verändert haben. Von Satelliten-Navigation über Internet und künstliche Intelligenz bis hin zu sensationellen Verfahren in der Medizin, die Diagnosen erleichtern, Leid verringern und Leben verlängern - um nur einige Technologien zu nennen, die aus Ergebnissen der Grundlagenforschung heraus entwickelt worden sind.
Jochen Schieck, Physiker und Leiter des Instituts für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, sagt: "Bei der Grundlagenforschung geht es um das Woher, Wohin und Warum. Sie ist ein Teil unserer menschlichen Kultur, will sie doch Ursprung und Bestimmung des Universums klären!" Insbesondere auch in Zusammenarbeit mit der Europäischen Organisation für Kernforschung CERN arbeiten die rund 70 Mitarbeiter des Instituts zu Fragen wie: Was ist dunkle Materie, dunkle Energie? Welche bislang unbekannten Phänomene lassen sich jenseits des Standardmodells der Teilchenphysik entdecken, das ja bislang nur 15% des Universums abbildet? Wie kommt es zur Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie?
Der FWF - der Wissenschaftsfonds -, der dieser Tage mit einer Reihe von interessanten Veranstaltungen sein 50-Jahre Jubiläum begeht, ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung mit öffentlichen Geldern. Dabei geht es nicht um einfache Verwertbarkeit der Forschung, sondern um die Schaffung und Erhaltung einer hochqualifizierten Wissenschaftsinfrastruktur, die Forschung in bestmöglicher Qualität ermöglicht.
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Service
BE OPEN - Science and Society Festival vom 8.-12. 09.2018 am Maria-Theresien- Platz, 1010 Wien (50 Jahre FWF)
Nähere Infos zum Festival
Sendereihe
Playlist
Untertitel: Anton von Webern
Titel: 4 Pieces for Violin and Piano, Op. 7_ I. Sehr langsam
Ausführende: Oleg Kagan & Sviatoslav Richter
Länge: 00:51 min
Label: Live Classics
Untertitel: Anton von Webern
Titel: Vier Stücke für Violine und Klavier, Op. 7_ III. Sehr langsam
Ausführende: Oleg Kagan & Sviatoslav Richter
Länge: 01:29 min
Label: Live Classics
Untertitel: Anton von Webern
Titel: Variationen für Klavier Opus 27 (2)
Ausführende: Mauricio Pollini
Länge: 00:34 min
Label: DG